Kandidat für die Bundestagswahl:Leon Eckert will nach Berlin

Kandidat für die Bundestagswahl: Der Echinger Gemeinderat Leon Eckert will nach Berlin.

Der Echinger Gemeinderat Leon Eckert will nach Berlin.

(Foto: Marco Einfeldt)

Der 25-jährige Echinger Gemeinderat setzt sich bei der Aufstellungsversammlung der Grünen gegen Martin Heyne aus Kirchdorf als Bundestagskandidat durch.

Von Birgit Goormann-Prugger, Freising

Der Echinger Gemeinderat Leon Eckert will für die Grünen im Wahlkreis 214 im September in den Bundestag einziehen. Bei der Aufstellungsversammlung, die am Samstagnachmittag online über die Bühne ging, setzte sich der 25-Jährige mit 86 zu 26 Stimmen (keine Enthaltung) gegen den 42-jährigen Kirchdorfer Grünen-Ortsvorsitzenden und Grünen-Gemeinderat Martin Heyne durch. "Ich bin überwältigt", sagte Eckert kurz nach der Wahl. Bei der Grünen Jugend hatte er mit 16 seinen politischen Weg gestartet - als Vorsitzender des Kreisverbands Freising. 2015 bis 2017 gehörte er dem Landesvorstand der Grünen-Nachwuchsorganisation an. 2014 wurde er 18-jährig erstmals in den Echinger Gemeinderat gewählt, 2020 dann in den Freisinger Kreistag. Nach seiner Wiederwahl in den Echinger Gemeinderat wurde er dort im Mai dieses Jahres außerdem zum Dritten Bürgermeister bestimmt.

Die Frage eines Mitglieds, ob er nicht Angst habe, wegen seines Alters als Bundestagskandidat nicht ernst genommen zu werden, verneinte er mit Nachdruck. Dem Eindruck, er sei zu unerfahren für die kommunalpolitische Tätigkeit, sei er bei seinem Einzug in den Echinger Gemeinderat damit begegnet, "dass ich immer sehr gut vorbereitet und gut in den Themen drin war". Als Gemeinderat, Kreisrat und mittlerweile Dritter Bürgermeister in Eching, sei er gewohnt, Verantwortung zu übernehmen, versicherte Eckert, der auch Mitglied bei der Feuerwehr und im Aufsichtsrat der Bürger Energie-Genossenschaft ist. Außerdem wisse er, wie man Themen voranbringe, Kompromisse erarbeiten und Mehrheiten schaffen könne, damit sich langfristig etwas verändere. Denn darum gehe es: "Ich will nach Berlin, weil ich nicht länger zusehen will, wie dort die falschen politischen Signale gesetzt werden", sagte Eckert und nannte hier die Themen Infrastruktur, Daseinsvorsorge, Energiewende, das Gesundheitssystem und Mobilität. "Wenn auf Bundesebene die falsche Politik gemacht wird, können wir auf kommunaler Ebene machen, was wir wollen, es wird sich nie groß etwas ändern", sagte er weiter. Eckert will sich laut eigenen Aussagen in Berlin für ein Gesundheitssystem einsetzen, bei dem nicht nur die Gewinnabsicht im Vordergrund stehe und für ein Mobilitätssystem, bei dem nicht allein das Auto im Fokus sei. "Ich habe selbst keinen Führerschein, ich weiß, dass das möglich ist", versicherte Eckert und nannte als ein Ziel für eine nachhaltige Mobilität Radwegeverbindungen quer durchs Land. Beruflich ist Eckert aktuell als Kommunalreferent für "Gribs", ein Zusammenschluss der grünen und grün nahen Kommunalpolitiker in Bayern tätig. Seine Themen dort sind die Öffentlichkeitsarbeit, Informationsbeschaffung, die Kommunalwahl 2026, die Fachberatung bei den Themen Transparenz und Demokratie, Feuerwehr, Jugend, Bildung, Kultur und Sport Außerdem absolviert er derzeit ein Bachelorstudium in Technologie- und Managementorientierter Betriebswirtschaftslehre Seine Einkünfte als Abgeordneter werde er stets offenlegen versprach er. "Und sollte ich tatsächlich einmal Vortragshonorare bekommen, werde ich diese spenden", versichert er.

Der 25-Jährige will nun in einen Wahlkampf starten, der "digitaler und innovativer sein wird, als in den Jahren zuvor." Und er müsse bald beginnen. "Bis zur Wahl sind es nur noch sechs Monate, wir müssen jetzt auf die Tube drücken", mahnte Leon Eckert.

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