Stammzellenspender gesucht:Einfach nur leben dürfen

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Die 39-jährige Anne aus dem Landkreis Freising - hier mit Mann und Tochter - braucht dringend eine Stammzellenspende.

(Foto: privat)

Die 39-jährige Anne aus dem Landkreis Freising ist lebensgefährlich an Blutkrebs erkrankt. Nur eine Stammzellenspende kann sie noch retten.

Von Pia Schiffer, Freising

Eine Routinekontrolle beim Arzt lässt auf einen Schlag die ganze Welt aus den Fugen geraten - das wurde für die 39-jährige Anne, die im Landkreis Freising lebt, zur bitteren Realität. Die Schockdiagnose: Blutkrebs. Nur eine geeignete Stammzellenspende kann ihr Leben jetzt noch retten. Bislang wurde weltweit aber noch kein passender Spender gefunden. Aus diesem Grund rufen Familie und Freunde gemeinsam mit der DKMS dazu auf, sich als potenzielle Stammzellspender registrieren zu lassen.

Anne war bereits mit 19 Jahren während ihrer Schwangerschaft lebensbedrohlich erkrankt. Ihr extrem niedriger Hämoglobin-Wert ließ letztendlich keine andere Option zu, als das Kind, ein Mädchen, sechs Wochen vor dem eigentlichen Geburtstermin auf die Welt zu holen. Sowohl Mutter als auch Tochter mussten noch längere Zeit im Krankenhaus bleiben. "Es war eine harte Zeit. Wie alle Eltern wollten wir die Schwangerschaft und die ersten Monate in der Elternzeit mit unserer kleinen Tochter einfach nur genießen. Doch daran war plötzlich nicht mehr zu denken", erinnert sich Anne heute.

Erst drei Monate später kam dann die Diagnose: Anne litt unter einer schweren Aplastischen Anämie, einer Erkrankung des blutbildenden Systems. Weil kein passender Familienspender vorhanden war, begann sie im Oktober 2002 mit einer Immunsuppressiven Therapie, die jedoch zunächst nicht anschlug. Drei Jahre dauerte es, bis sich Anne zurück ins Leben gekämpft hatte. Die Krankheit schien besiegt zu sein. Endlich konnte sie ihrem Beruf als Kinderpflegerin in einer Kita nachgehen und die gemeinsame Zeit mit ihrer Familie genießen.

Danach ging nichts mehr

Bei einer Routinekontrolle im Juni diesen Jahres kam dann der nächste Schock: Nach 19 Jahren sind die Hämoglobin-Werte wieder extrem gesunken. "In diesem Moment ist für mich eine Welt zusammengebrochen. Ich habe mich aus der Praxis geschleppt und weinend meinen Mann angerufen. Danach ging nichts mehr. Als sich dann auch noch herausstellte, dass es sich diesmal um Blutkrebs handelt, war ich vollkommen am Ende," erzählt sie unter Tränen.

Ihre Familie war von der Diagnose erschüttert. "Mein Mann und meine Tochter halten sich wacker. Aber auch sie haben Momente, wo ihnen alles zu viel wird und für sie alles in sich zusammenbricht", sagt sie. "Aber unser Familienzusammenhalt ist riesig. Auch Freunde, Nachbarn oder Bekannte bieten jederzeit ihre Hilfe an und sind für mich da. Es berührt mich sehr, wie viele Leute uns unterstützen möchten."

Viermal in der Woche in der Tagesklinik

Inzwischen sei sie drei bis viermal in der Woche in der Tagesklinik. Letztendlich kann Anne jetzt aber nur noch eines helfen: eine passende Stammzellenspende. Bislang wurde weltweit aber noch kein passende Spenderin oder ein Spender gefunden. Aus diesem Grund rufen Familie und Freunde gemeinsam mit der DKMS dazu auf, sich als potenzielle Stammzellspender registrieren zu lassen. Annes Mann Jürgen hofft auf eine große Beteiligung: "Anne ist nicht nur meine Frau. Sie ist auch meine beste Freundin. Und sie ist die großartigste Mama für Lara, die ich mir wünschen kann. Ein Leben ohne sie ist unvorstellbar. Wir wünschen uns nur eines - dass wir noch viele gute gemeinsame Tage erleben dürfen. Deshalb bitten wir alle - lasst Euch registrieren. Damit schenkt ihr Anne Hoffnung auf das Größte, was es gibt - einfach nur leben zu dürfen!"

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