Stadt Freising:Unter Verdacht

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Seit Dezember vorigen Jahres steht eine Mitarbeiterin der Freisinger Stadtverwaltung unter Bestechungsverdacht. (Foto: FRS)

Städtische Mitarbeiterin soll sich bei der Vergabe von Sozialwohnungen persönlich bereichert haben.

Von Francesca Polistina, Freising

Dass das Thema Sozialwohnungen als brisant gilt, steht außer Frage. Dass aber einer Mitarbeiterin im Amt für Soziale Angelegenheiten nun vorgeworfen wird, gegen Geld einige Fälle manipuliert zu haben, hat wohl etliche Personen in der Freisinger Stadtverwaltung fassungslos gemacht.

Die Fakten: Seit Dezember vorigen Jahres steht eine Mitarbeiterin der Stadtverwaltung Freising unter Bestechungsverdacht. Sie soll sich bei der Vergabe von Sozialwohnungen persönlich bereichert haben. Einer zuverlässigen Quelle der SZ Freising zufolge geht es dabei um einen mittleren sechsstelligen Betrag. Laut der Landshuter Staatsanwaltschaft, die gerade prüft, ob eine Straftat vorliegt, haben Durchsuchungen in der Wohnung der Mitarbeiterin und am Arbeitsplatz stattgefunden. Wann es zu einem Abschluss des Verfahrens kommen wird, steht noch offen.

"Der Fall soll so bald wie möglich geklärt werden", sagt Oberbürgermeister Eschenbacher

Die Pressestelle der Stadt Freising bestätigt, dass der Fall seit Anfang Dezember bekannt sei, wollte dazu aber keine weitere Stellung beziehen, "weil das Verfahren noch läuft". Auch Karl-Heinz Wimmer, Leiter des Referates für Bildung, Soziales und Sport in der Stadtverwaltung, wo sich der Fall ereignet hat, will sich auf Anfrage der Freisinger SZ nicht äußern.

"Es ist in unserem Interesse, den Fall so früh wie möglich zu klären", sagt Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher. "So ein Fall lässt sich leider nicht vermeiden. Wir unterstützen die Staatsanwaltschaft völlig und hoffen auf einen schnellen Abschluss des Verfahrens", so Eschenbacher weiter, der allerdings keine inhaltlichen Details zu dem Fall nennen will. Er bestätigt aber, dass die Frau mittlerweile vom Dienst freigestellt wurde.

Robert Zellner, der bis vor einem Jahr vor Wimmer die Abteilung Soziales geleitet hat, ist laut eigenen Aussagen "wie aus allen Wolken gefallen". Er sei über den Fall informiert, die Staatsanwaltschaft habe mit ihm aber keinen Kontakt aufgenommen. Nach der Umstellung des Systems vom Papier ins Digitale sei es schwieriger geworden, die Aktivitäten der Mitarbeiter zu prüfen, er habe allerdings in die Frau - wie in alle Mitarbeiter - Vertrauen gehabt.

© SZ vom 05.03.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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