Neues Berufsschulzentrum in Freising:Mit Zins und Zinseszins

Neues Berufsschulzentrum in Freising: Die alte Berufsschule hat ausgedient. Wenn alles glatt geht, soll sie bis 2028 durch einen Neubau ersetzt werden.

Die alte Berufsschule hat ausgedient. Wenn alles glatt geht, soll sie bis 2028 durch einen Neubau ersetzt werden.

(Foto: Marco Einfeldt)

Kreisausschuss stimmt dem Bau einer neuen Berufsschule zu. Die Kämmerei soll aber bei der Kostenentwicklung die Inflationsrate miteinbeziehen.

Von Peter Becker, Freising

Johann Stegmair (CSU) ist ein echter Demokrat. Deshalb akzeptiert er es, dass der Schulausschuss in der vergangenen Woche einstimmig die Empfehlung an den Kreisausschuss ausgesprochen hat, die Planungen für den Bau eines neuen Berufsschulzentrums voranzutreiben. Stegmair sträubte sich lang gegen einen Neubau. Seiner Meinung nach hätte es genügt, das bestehende Gebäude ordentlich zu sanieren. Allerdings fordert Stegmair ebenso wie sein Parteikollege Uwe Gerlsbeck, die Kosten für das Prestigeobjekt des Landkreises inklusive der Inflationsrate bis zum Jahr 2028 in etwa zu kalkulieren. Dann soll die neue Berufsschule ihrer Bestimmung übergeben werden. Der Kreisausschuss empfiehlt jetzt ebenfalls, die Planungen für das Berufsschulzentrum voranzutreiben.

In erster Linie betrifft diese Entscheidung jetzt das Honorar der Fachplaner, das 1,4 Millionen Euro beträgt. Diese Summe wird in den Haushalt 2024 eingerechnet. Die Gesamtkosten für das neue Berufsschulzentrum betragen laut qualitativer Kostenschätzung derzeit 152 Millionen Euro. Im Raum stand vor nicht allzu langer Zeit eine Summe von 170 Millionen Euro. Die hohen Kosten entstehen durch die Ausstattung der acht Fachbereiche, welche die Berufsschule anbietet.

Ob es freilich bei den 152 Millionen Euro bleibt, ist ungewiss. Diese Kostenschätzung beruhe auf dem aktuellen Stand der Kosten auf dem Bausektor. "Da ist kein Preisanstieg mit einberechnet", stellt Projektmanager Helmut Grepmair klar. Vorherzusagen, wie sich die Kosten auf dem Bau entwickeln, gleiche einem "Blick in die große Glaskugel". Aufgrund der derzeitigen Krise auf diesem Sektor beurteilt Grepmair die Situation als positiv für den Landkreis. Die Baufirmen würden wohl froh über Folgeaufträge sein, wenn sie denn ihre derzeitigen Aufgaben abgewickelt hätten.

Ingrid Abend vom Hochbauamt des Landratsamts verspricht, im Sommer nächsten Jahres eine noch genauere Kostenschätzung vorzulegen. Gerlsbeck geht das im Hinblick auf die zu erwartende weitere Kostenentwicklung nicht weit genug. Er möchte genau wissen, mit welchen staatlichen Fördersummen zu rechnen ist und welche Auswirkungen der Bau des Berufsschulzentrums auf den Haushalt des Landkreises hat. "Das Projekt kann so schön sein, wie es will."

Gerlsbeck denkt da an eine mögliche Erhöhung der Kreisumlage. Das Geld, das die Gemeinden über diese an den Landkreis zu entrichten hat, fehlt im eigenen Haushalt. Gerlsbeck verweist auf den derzeit hohen Zinssatz auf Kredite und die Inflationshöhe. Kämmerin Christel Rummel soll diese in die kommenden Haushalte mit einrechnen. Was sie offenbar schon vorbereitet hat, denn ihre Kalkulation wollte sie in der nicht öffentlichen Sitzung dem Kreisausschuss vorstellen.

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