Freisinger Bahnhof:Bahn plant Pavillon mit Café auf Parkplatz

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Prinzipiell findet der Stadtrat die Bahn-Pläne gut, einige Punkte aber hätte er gerne überarbeitet. Der Weg zum Eingang etwa darf nicht schmäler werden. (Foto: Marco Einfeldt)

Der Planungsausschuss des Stadtrats steht dem Projekt aufgeschlossen gegenüber, verlangt aber Nachbesserungen.

Von Kerstin Vogel, Freising

Dass die Bahn den Freisinger Bahnhof zum "Zukunftsbahnhof" umfunktionieren wolle, diese Behauptung geistert schon länger durch die verschiedenen Ausschüsse des Freisinger Stadtrats. Ein erstes größeres Projekt dazu ist nun am vergangenen Mittwoch im Planungsausschuss vorgelegt - und in einer Stellungnahme erst einmal zurückgewiesen worden. Dabei war man von dem Vorhaben, dem Bau eines Holzpavillons gegenüber vom Haupteingang des Bahnhofs, eigentlich sogar ganz angetan. Immerhin sollen hier diverse Annehmlichkeiten für Reisende untergebracht werden, allem voran ein Café und eine Fahrradwerkstatt.

In dem Programm "Zukunftsbahnhof 2020", für das die Stadt Freising von der Bahn neben anderen Kommunen in Deutschland ausgewählt wurde, sollen "Kundenerlebnis" und Serviceangebot verbessert und "innovative Produktkonzepte zur weiteren Skalierung und Übertragung auf weitere Bahnhöfe" erprobt werden, wie es seitens der Deutschen Bahn heißt. Konkret soll dazu nun auf dem Parkplatz zwischen dem Weg in die Stadt und dem Postgebäude ein Pavillon aus Holz mit Treppe, Rampe und Terrasse errichtet werden, zu dem die Stadt eben eine Stellungnahme abzugeben hatte.

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Der bestehende Grünstreifen und die Bäume sollen der Planung zufolge in die Holzterrasse des Pavillons integriert werden, die vorhandenen Kurzzeitparkplätze durch neue Markierungen verlegt und ihre Zahl von 20 auf acht reduziert werden. Außerdem will die Bahn unter anderem eine Fahrradreparatursäule installieren, ein Bücherschrank wurde in diesem Zusammenhang bereits aufgestellt. Die Idee hinter dem Projekt ist, dass Pendler hier vor Fahrtantritt beispielsweise ihr Fahrrad in der Werkstatt abgeben oder sich im Café versorgen können - möglichst von regionalen Betreibern und mit regionalen Produkten.

An einigen Stellen sind die Pläne noch unklar

Grünen-Stadträtin Charlotte Reitsam sprach im Planungsausschuss von einem guten Projekt, "das den Bahnhof aufwertet" und auch Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher sah das Vorhaben grundsätzlich positiv: "Das macht Sinn dort." Weil der Stadtverwaltung die vorgelegten Pläne aber an mancher Stelle noch zu unklar erschienen, wurde die Bahn nun gebeten, die Unterlagen noch einmal zu überarbeiten und zu ergänzen.

Bemängelt wurde beispielsweise, dass in den vorgelegten Lageplänen nun nur noch sechs, statt der eigentlich geplanten acht Kurzzeitparkplätze eingezeichnet seien. Der Fußweg vom Bahnhof in Richtung Münchner Straße sei eine sehr wichtige Verbindung, so eine weitere Klarstellung, er dürfe auf keinen Fall schmäler werden, wie es die Planung der Bahn vorsehe. Stattdessen könne der geplante Pavillon möglicherweise einen Meter in südwestliche Richtung verschoben werden, um den Weg in seiner Breite zu erhalten, so die Anregung dazu.

Sorgen bereitet der Stadt außerdem einmal mehr die Toilettensituation am Bahnhof. Zwar solle sich im Empfangsgebäude des Pavillons eine öffentlich zugängliche Toilettenanlage befinden, hieß es im Ausschuss. Laut einem aktuellen Schriftverkehr zwischen Bahn und städtischem Hochbauamt solle jedoch gleichzeitig ein Teil der bisherigen kostenpflichtigen WC-Anlage am Bahnhof still gelegt werden. Es stelle sich daher die Frage, ob die neuen Toiletten in dem Holzpavillon für den gesamten Bahnhofsbereich ausreichend seien. Zudem seien keine entsprechenden Einrichtungen für Angestellte von Café und Werkstatt vorgesehen.

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