An der Auenstraße in Freising:Immer alles dicht und zugeparkt

An der Auenstraße in Freising: Anwohner der Freisinger Auenstraße ärgern sich darüber, dass ihnen auswärtige Fahrer die Parkplätze wegschnappen.

Anwohner der Freisinger Auenstraße ärgern sich darüber, dass ihnen auswärtige Fahrer die Parkplätze wegschnappen.

(Foto: Marco Einfeldt)

Die Bewohner in dem Wohngebiet ärgern sich schon lange über zugeparkte Straßen und Autos mit auswärtigen Kennzeichen, die wochenlang vor der eigenen Haustür stehen. Eine Anwohnerparkzone ist aber vorerst vom Tisch.

Von Laura Dahmer, Freising

Vollgeparkte Straßen, Autos mit ortsfremden Kennzeichen, die wochenlang die Parkplätze vor der eigenen Haustür in Beschlag nehmen - das gehört für die Anwohner der Auenstraße in Seilerbrückl zum Alltag. Vor allem über die Sommermonate hinweg habe sich die Lage verschlimmert, sagt Anwohner Johannes Glossner. Die Stadt wollte Abhilfe schaffen und schickte allen Bewohnern der Auenstraße im Juli ein Schreiben. Es soll eine Anwohnerparkzone errichtet werden, einen Monat lang konnten alle dazu Anregungen geben. Das Ergebnis: Kein Anwohnerparken in der Auenstraße. Stattdessen: Weiter warten auf eine Lösung.

Jemand wie Johannes Glossner ärgert sich darüber. Er war eigentlich glücklich mit dem Vorstoß der Stadt: "Zu unserem Reihenhaus gehört kein Parkplatz, uns hätte das also wahnsinnig geholfen", sagt der Freisinger. Pro Jahr hätte ein solcher Parkausweis 55 Euro für zwei Jahre beziehungsweise 85 Euro für drei Jahre kosten sollen. Jeder Bewohner hätte maximal einen Parkausweis für ein auf ihn zugelassenes Fahrzeug erhalten, der Ausweis wäre damit fahrzeuggebunden gewesen. Anwohner, die anders als Glossner bereits Stellplätze an ihrem Haus haben, hätten außerdem keine Chance auf einen Parkausweis gehabt. All diese Punkte wurden in einer Nachbarschaftsgruppe im Internet diskutiert. Während viele sich darüber freuten, dass die Stadt sich endlich zu der Problematik rührte, machten sich andere Sorgen darum, wo ihre Gäste nun parken sollten. Denn das freie Parken ohne Ausweis sollte zwar nach wie vor gestattet sein, allerdings nur mit Parkscheibe für maximal vier Stunden. Viele in der Gruppe forderten zwei Ausweise pro Anwohner ohne Fahrzeugbindung.

Einige aus der Auenstraße wandten sich daraufhin an die Stadt, auch Glossner stellte Nachfragen zu dem geplanten Konzept. Anfang Oktober bekamen sie dann plötzlich alle in etwa die gleiche Antwort: "Im Zusammenhang mit einem ohnehin in der Erhebungsphase befindlichen Parkraumbewirtschaftungskonzept durch ein Ingenieurbüro war es als Einzelfallmaßnahme parallel dazu gekommen, die Meinungen zu einem Anwohnerparken in der Auenstraße einzuholen (...). Wie das Ergebnis der Umfrage nun zeigte, hat sich die Mehrheit der Anlieger gegen einen Parklizenzbereich oder ähnliches ausgesprochen. Wir haben das Ergebnis deshalb zum Anlass genommen, dies in die derzeit stattfindenden Planungen einfließen zu lassen und keine Einzelfallmaßnahme anzuordnen." Der Anwohnerparkplatz ist damit also wieder vom Tisch. Ein offizielles Schreiben hat es von der Stadt Freising dazu bisher nicht gegeben, die Pressestelle begründet das damit, dass das Thema der Parksituation in der Auenstraße weiter in Bearbeitung ist. Auch die Umfrage, von der in der Antwort die Rede ist, wurde von ihm und einigen Anwohnern nicht als solche verstanden, sagt Glossner. "Wenn man das Konzept positiv findet, meldet man sich wahrscheinlich nicht unbedingt bei der Stadt zurück", vermutet er. "Das Schreiben war die Umfragen, es ging an alle Anlieger", lautet die Antwort der Pressestelle der Stadt Freising dazu. Auch positive Kritik wäre damit möglich gewesen.

Nun soll wie es aussieht aber doch eine andere Lösung für die Auenstraße her. Welche das sein könnte, ist allerdings noch unklar. Die Stadt will die Problematik jetzt erst einmal in das Parkraumbewirtschaftungskonzept für Freising mit aufnehmen, "besondere Einzelfallmaßnahmen wird es bis dahin wahrscheinlich nicht geben", heißt es aus der Pressestelle. Das Parkraumbewirtschaftungskonzept soll frühestens Mitte 2020 fertig werden. Für Johannes Glossner und die restlichen Anwohner heißt das: Mindestens ein weiteres Jahr ohne Lösung. "Wir wollen trotzdem weiter den Dialog mit der Stadt suchen und wollen uns bei der Lösungssuche einbringen", sagt Glossner. Auch in ihrem Nachbarschaftschat sei die Lage optimistisch, dass man eine konstruktive Lösung für das Parkproblem in der Auenstraße finden wird.

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