Niemand weiß, wohin das Leben führt, aber manchmal ist der Weg weiter und beschwerlicher, als man es sich je hätte vorstellen können. So war es auch bei Kreszentia Mühsam. Mehr als 5000 Kilometer liegen zwischen Haslach bei Au in der Hallertau, wo sie 1884 geboren wurde, und dem sibirischen Dorf Ust-Tarka, wohin sie verbannt wurde. Dazwischen viele Kämpfe, zahlreiche Jahre der Isolation und ein festes Ziel vor Augen: den Nachlass ihres Mannes Erich Mühsam der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Koste es, was es wolle.
Geschichte:Die kämpferische Bauerntochter
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Zenzl Mühsam kam 1884 in der Hallertau auf die Welt, arbeitete als Dienstmädchen in München, heiratete den Anarchisten Erich Mühsam und kämpfte an seiner Seite. Sie widersetzte sich dem Nationalsozialismus und dem Stalinismus und landete in einem sowjetischen Straflager. Erst nach Stalins Tod kam sie frei.
Von Francesca Polistina, Au
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