Bilanz für Dezember:Arbeitsmarkt im Landkreis "vergleichsweise robust"

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An den von CSU und FW beabsichtigten Hilfen für Arbeitslose und beim Thema Migration übt die Diakonie Bayern deutliche Kritik. (Foto: Imago)

Der Arbeitsmarkt habe sich zum Ausklang des schwierigen Jahres 2020 als "erfreulich aufnahmefähig" gezeigt, heißt es von der Arbeitsagentur. Der aktuelle Lockdown spiegelt sich in der Bilanz allerdings noch nicht wider.

Von Petra Schnirch, Freising

Die Agentur für Arbeit in Freising beschreibt den Arbeitsmarkt zum Ausklang des schwierigen Jahres 2020 als "vergleichsweise robust". Im Landkreis verringerte sich die Zahl der Arbeitslosen im Dezember leicht um 44 Personen. Insgesamt 3048 Männer und Frauen waren in dem Monat auf Arbeitssuche. Die Arbeitslosenquote lag bei 2,7 Prozent, das sind 0,1 Prozentpunkte weniger als im November. Zum Vergleich: Im Dezember 2019 betrug sie noch 1,9 Prozent.

Bemerkbar macht sich eine typische Entwicklung um diese Jahreszeit: "Zum Winterbeginn konnten wir bereits einige Arbeitslosmeldungen aus den witterungsabhängigen Branchen verzeichnen. In den Außenberufen wurde teilweise nur noch eingeschränkt gearbeitet", erläutert Nikolaus Windisch, Chef der Agentur für Arbeit Freising. Darüber hinaus habe sich der Arbeitsmarkt in den vergangenen Wochen aber "erfreulich aufnahmefähig" gezeigt. Die Unternehmen meldeten dem Arbeitgeber-Service im Dezember 278 neu zu besetzende Stellen im Landkreis Freising, das waren 36 mehr als im Vormonat. Insgesamt befanden sich damit 1120 Angebote im Pool der Arbeitsagentur.

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Die Zahlen spiegeln den Lockdown noch nicht wider

Der aktuelle Lockdown spiegelt sich in der Bilanz allerdings noch nicht wider. Die Behörde verweist darauf, dass der statistische Zähltag für die Dezember-Daten der 10. Dezember war. Die verschärften Regeln zur Bekämpfung der Corona-Pandemie gelten erst seit 16. Dezember.

Auch im Landkreis setzen viele Betriebe auf das Instrument der Kurzarbeit, um Entlassungen zu vermeiden. Inzwischen liegen die tatsächlichen Zahlen für Freising bis einschließlich Juli vor. Zu Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 wurde in 564 Betrieben kurzgearbeitet, betroffen waren nach Angaben der Arbeitsagentur insgesamt 5410 Männer und Frauen. Einen vorläufigen Höchststand erreichte die Zahl im Mai mit 17 866 Kurzarbeitenden in 1079 Betrieben. Im Sommermonat Juli waren es noch 14 764 Beschäftigte bei 715 Arbeitgebern.

Auch einen kurzen Jahresrückblick für den Landkreis Freising gibt die Arbeitsagentur. Demnach waren 2020 monatlich durchschnittlich 3085 Personen auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle, 848 Frauen und Männer mehr als im Vorjahr. Dies entspricht einem Anstieg um 37,9 Prozent. Die Arbeitslosenquote lag durchschnittlich bei 2,8 Prozent (bayernweit 3,6) - im Jahr zuvor waren es noch 2,0 Prozent. Die Nachfrage nach Personal ging 2020 deutlich zurück: 2019 meldeten die Arbeitgeber den Vermittlern von Januar bis Dezember 4730 zu besetzende Arbeitsstellen. 2020 waren es im gleichen Zeitraum lediglich 3029. Dies entspricht einem Rückgang um 36 Prozent.

Im gesamten Agenturbezirk, zu dem auch die Landkreise Dachau, Erding und Ebersberg gehören, wird nach wie vor insbesondere Personal im Berufssegment Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit gesucht, im Dezember waren hier insgesamt 900 Stellen vakant. Das produzierende Gewerbe suchte 782 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Bereich Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung gab es 545 Offerten.

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