Es ist kalt geworden, auf den Arbeitsmarkt hat sich dies im November jedoch noch nicht negativ ausgewirkt. Die Arbeitslosenquote sank erneut. Im Landkreis Freising fiel sie mit 1,9 unter die Zwei-Prozent-Marke. Die Bereitschaft, neue Mitarbeiter einzustellen, sei weiterhin hoch, bilanziert Karin Weber, Chefin der Arbeitsagentur. Was ihr allerdings Sorgen bereitet: Für Menschen mit Behinderung ist es trotz der günstigen Rahmenbedingungen schwer, eine Arbeitsstelle zu finden.
Im Agenturbezirk - dazu zählen auch die Landkreise Dachau, Ebersberg und Erding - sind derzeit 556 Menschen mit Schwerbehinderung arbeitslos gemeldet, in Freising sind es 180. Darunter sind laut Weber viele Fachkräfte. "Knapp 65 Prozent verfügen über einen Berufsabschluss oder eine akademische Ausbildung. Damit ist der Anteil sogar etwas höher als der bei arbeitslosen Menschen ohne Handicap, hier sind es 62 Prozent." Da viele Unternehmen gut ausbildete Mitarbeiter suchen, "dürfen wir dieses unverzichtbare Potenzial nicht ungenutzt lassen", sagt Karin Weber. Es sei wichtig, Menschen mit Behinderung verstärkt in den Fokus der Arbeitgeber zu rücken.
Unterstützung erhalten die Betriebe dabei von der Agentur für Arbeit. Die Arbeitsvermittler informieren über Fördermöglichkeiten. Benötigt ein Mitarbeiter mit Handicap anfangs Hilfe, können Zuschüsse zur Ausbildungsvergütung oder zum Lohn beziehungsweise zur behindertengerechten Gestaltung des Arbeitsplatzes beantragt werden, wie die Agentur mitteilt.
Im Landkreis Freising waren im November insgesamt 1958 Personen auf Jobsuche, 61 weniger als im Monat zuvor. 861 Freisinger meldeten sich neu arbeitslos, 917 fanden im Gegenzug wieder eine Aufgabe. Im gleichen Zeitraum gingen 433 Job-Angebote bei der Agentur ein, im Stellenpool befanden sich insgesamt 1571 Offerten. Besonders viele Mitarbeiter werden nach wie vor im Bereich Verkehr und Logistik sowie im produzierenden Gewerbe gesucht.