Verkehr in Allershausen:Erfolgreiche Petition

Verkehr in Allershausen: Eine zusätzliche Spur für die Abbieger und eine Ampel sollen die Situation an der Auffahrt zur A 9 in Allershausen verbessern, davon überzeugte sich am Dienstag eine Delegation aus Politikern und Behördenvertretern.

Eine zusätzliche Spur für die Abbieger und eine Ampel sollen die Situation an der Auffahrt zur A 9 in Allershausen verbessern, davon überzeugte sich am Dienstag eine Delegation aus Politikern und Behördenvertretern.

(Foto: Marco Einfeldt)

Die gefährliche Situation an der Autobahneinfahrt soll im Herbst entschärft werden. Dort bilden sich zum Ärger der Pendler im Berufsverkehr regelmäßig lange Rückstaus.

Von Petra Schnirch, Allershausen

Hartnäckigkeit zahlt sich in der Kommunalpolitik mitunter aus, vor allem wenn man Mitstreiter findet. Eine Petition der beiden Gemeinderäte Josef Lerchl (SPD) und Manuel Mück (CSU) an den bayerischen Landtag hatte jedenfalls Erfolg. Die gefährliche Situation an der Autobahneinfahrt in Allershausen in Richtung München wird im Herbst entschärft. Dort bildeten sich zum Ärger der Pendler aus dem westlichen Landkreis im Berufsverkehr regelmäßig lange Rückstaus. Entlastung bringen sollen eine etwa 50 Meter lange Einfädelspur und eine Ampel.

Dies ist das Ergebnis vieler Gespräche zwischen Politik und Behörden, es wurde am Dienstagvormittag bei einem Ortstermin mit dem Landtagsausschuss für Wohnen, Bau und Verkehr vorgestellt. Jürgen Baumgärtner (CSU) sprach von einem echten "Wohlfühltermin", denn nicht immer bringen die Abgeordneten so gute Nachrichten mit.

Erst kam einer Ortsbesichtigung das Sturmtief "Sabine" in die Quere, dann die Corona-Krise

Vor einigen Monaten sah es auch noch nicht danach aus. Einen entsprechenden Vorstoß der Gemeinde, an dieser Stelle etwas zu ändern, hatte die Autobahndirektion Südbayern erst einmal abgelehnt. Lerchl wandte sich an die SPD-Landesvorsitzende Natascha Kohnen, als diese an einem Festakt in Freising teilnahm. Sie machte sich daraufhin ein Bild von der Lage in Allershausen. Anschließend reichten Lerchl und Mück ihre Petition ein. Bei einer Sitzung des Ausschusses im September 2019 vereinbarten die Abgeordneten, vor einer Entscheidung eine Ortsbesichtigung anzuberaumen. Das erwies sich als gar nicht so einfach. Ein erster Termin Anfang Februar musste wegen des Sturmtiefs "Sabine" kurzfristig abgesagt werden, dann kam die Corona-Krise.

Die Allershausener SPD hatte sich zunächst für eine lange Einfädelspur direkt an der Auffahrt Richtung München ausgesprochen. Vor allem im Berufsverkehr am Morgen stauten sich die Fahrzeuge bisher oft über den Kreisverkehr bei Oberallershausen hinaus mehrere hundert Meter zurück. Denn Linksabbieger, also Fahrzeuge, die aus der Ortsmitte kommen, haben Vorfahrt - alle, die aus Richtung Hohenkammer oder Leonhardsbuch auf die A 9 einfahren wollen, müssen folglich warten und blockieren bei hohem Verkehrsaufkommen auch alle, die weiter in die Ortschaft und in Richtung Freising unterwegs sind. Zurzeit besteht dieses Problem nicht, da die Brücke über die Autobahn neu gebaut wird und ohnehin eine Ampel den Verkehr an der Behelfsbrücke regelt. In den vergangenen Wochen war deshalb in Allershausen die Forderung lauter geworden, dauerhaft eine Ampel zu installieren. Der aktuelle Test auf der Baustelle zeige, dass die Verkehrssicherheit dadurch deutlich erhöht werde, sagte Manuel Mück beim Ortstermin am Dienstag. Davor sei es alle paar Tage zu Unfällen mit entsprechendem Chaos gekommen.

Induktionsschleifen an der neuen Ampel sollen Rückstaus erfassen und darauf reagieren

An der neuen Ampel werden im Boden Induktionsschleifen angebracht, wie Alexander Bonfig vom bayerischen Verkehrsministerium erklärte - unmittelbar vor der Anlage und auch in gewissem Abstand, um Rückstaus erfassen und darauf reagieren zu können. Eine weitere "deutliche Verbesserung" soll laut Hans-Jörg Oelschlegel, dem Bereichtsleiter Straßenbau im Staatlichen Bauamt, eine etwa 50 Meter lange zusätzliche Spur für die Rechtsabbieger zwischen Kreisverkehr und Einmündung bringen. Ende September, wenn der Brückenbau abgeschlossen sind, soll beides fertig sein. Die Erdarbeiten neben der Staatsstraße sind bereits erfolgt.

Zufrieden mit dieser Lösung ist auch die Freisinger Polizei. Josef Demmel wagte die Prognose, dass es an dieser Stelle keine Unfälle mehr geben werde. Bisher sei es immer wieder gerade mit Linksabbiegern zu zum Teil schweren Zusammenstößen gekommen. Bereits 2014 habe eine dort angebrachte Baustellenampel gezeigt, dass sich die Situation auf diese Weise entzerren lasse. Auf die Frage des Grünen-Abgeordneten Johannes Becher, warum dann nicht längst eine feste Ampel installiert worden sei, konnte keiner der Anwesenden so recht eine Antwort geben.

Lerchl und Mück sind mit den aktuellen Vorschlägen zufrieden, auch wenn sie nicht ganz ihrer Forderung nach einer langen Einfädelspur entsprechen. Erfolg hatte die Petition nur, davon zeigt sich Lerchl überzeugt, weil sich Natascha Kohnen eingeschaltet hatte und auch die CSU mit ins Boot geholt wurde.

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