Flüchtlingshelfer:Aufeinander angewiesen

Ehrenamtliche und Hauptamtliche sollten mehr miteinander reden

Von Christian Gschwendtner

Man kann dem Landratsamt in diesen Ausnahmezeiten schwerlich vorwerfen, es an gut gemeinten Signalen in Richtung der ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer fehlen zu lassen. Einmal im Monat gibt es den "runden Tisch" und die Möglichkeit so miteinander zu kommunizieren. Es gibt einen Email-Verteiler, der die 22 Helferkreise über die neuesten Entwicklungen im Behörden-Dschungel auf dem Laufenden hält. Es gibt die unermüdliche Irmgard Eichelmann, die, wo immer es nur geht, alles erklärt und um Verständnis wirbt.

Es gibt aber auch handfeste Probleme. Das zeigt ausgerechnet die Dankeschön-Feier, die Landrat Hauner am Mittwochabend für die ehrenamtlichen Helfer hat ausrichten lassen. Sie sollte eigentlich in der Luitpoldhalle stattfinden. Nachdem sich aber nur 200 der rund 900 freiwilligen Helfer für das Spektakel anmeldeten, musste man kurzerhand in den kleineren Marstall umziehen.

Das Fernbleiben einiger verdienter Helfer verdeutlicht, was viele seit einiger Zeit berichten: Es steht nicht immer zum Besten mit der Kommunikation zwischen Hauptamtlichen und Ehrenamtlichen. Andererseits scheint es viel verlangt vom Landratsamt, noch mehr zu tun. Die Behörde steht in der Ämterhackordnung ganz unten. Meistens muss das Amt ein Vorschriftenschlamassel ausbaden, für das es selbst nichts kann. Es gibt aber keinen anderen Weg, als noch mehr miteinander zu reden. Die Ehrenamtlichen müssen das Gefühl haben, als Partner auf Augenhöhe wahrgenommen zu werden, nicht als reines Ausführungsorgan. Ansonsten dürfte es schwer fallen, die 900 Helfer dauerhaft bei der Stange zu halten. Und darauf ist der Landkreis auf Gedeih und Verderb angewiesen.

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