Finanzierung gesichert:Damit ist das Frauenhaus gerettet

Frauenhaus in Niedersachsen

Das Freisinger Frauenhaus ist gerettet, nachdem die Finanzierung erst auf der Kippe stand (Symbolbild).

(Foto: Peter Steffen/dpa)

Der Landkreis Freising hat der Einrichtung den notwendigen Zuschuss bewilligt.

Von Katharina Aurich, Freising

Der Landkreis hat eine Vereinbarung zur Finanzierung des Frauenhauses unterzeichnet. Nachdem das Diakonische Werk Anfang diesen Jahres die Trägerschaft für das Freisinger Frauenhaus übernommen hatte, hat der Kreisausschuss jetzt einstimmig eine Vereinbarung zur Finanzierung der Einrichtung beschlossen.

Der ungedeckte Bedarf des Frauenhauses, das sich auch aus Zuschüssen und Spenden finanziert, bewege sich jährlich zwischen 90 000 und 130 000 Euro, informierte Landrat Josef Hauner in der jüngsten Sitzung des Kreisausschusses. Im vergangenen Jahr betreuten die Mitarbeiterinnen dort 20 Frauen und 20 Kinder, heuer seien es bisher 15 Frauen und ihre Kinder, informiert Leiterin Christina Mayer. Dem gegenüber standen im Vorjahr 181 Anfragen von Hilfesuchenden, die die Mitarbeiterinnen versuchten, an andere Frauenhäuser zu vermitteln.

Die Frauen, die von psychischer, körperlicher und wirtschaftlicher Gewalt betroffen sind, kommen aus allen sozialen Schichten

Jede dritte Frau sei von psychischer, körperlicher und wirtschaftlicher Gewalt betroffen und sie kämen aus allen sozialen Schichten, schilderte die Leiterin des Frauenhauses, Christina Mayer. In der Einrichtung finden Frauen, die von körperlicher, seelischer und sexueller Gewalt betroffen oder bedroht sind, gemeinsam mit ihren Kindern Zuflucht, Schutz und Unterstützung. Sie können sich auf ihre Kräfte besinnen und haben Zeit zur Klärung ihrer Lebenssituation.

Die Mitarbeiter bieten eine psychosoziale Beratung an, unterstützen bei Ämter- und Behördengängen und informieren über finanzielle und rechtliche Möglichkeiten. Da es für die Frauen fast unmöglich sei, eine Wohnung zu finden und nach der Zeit im Frauenhaus auf eigenen Füßen zu stehen, blieben sie immer länger im Frauenhaus, wodurch es immer weniger Platz für akute Fälle gebe, beschrieb Mayer die aktuelle Situation. Durch die Vereinbarung mit dem Landkreis haben das Freisinger Frauenhaus und die Mitarbeiter nun eine sichere Perspektive.

Bis Ende 2016 wurde die Einrichtung vom Verein für Fraueninteressen geführt, der sich dann jedoch auflöste. Bereits im Januar 2017 hatte das Diakonische Werk die Trägerschaft übernommen und damit gleichzeitig auch die Finanzierungsvereinbarungen mit den Landkreisen Ebersberg und Erding, die ebenfalls Schutz suchende Frauen nach Freising schickten. Diese Vereinbarungen sind nun abgelaufen und die Einrichtung befindet sich in alleiniger Verantwortung des Diakonischen Werks Freising.

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