Süddeutsche Zeitung

Fantasie steht im Vordergrund :Mythologie und Humor

Kunstwochenende im Moosburger Zehentstadel bietet den Besuchern ein breites kulturelles Spektrum

Von Till Kronsfoth, Moosburg

Das 22. Kunstwochenende der Moosburger Altstadtförderer im Zehentstadel hat den Besuchern wieder ein breites Kulturspektrum geboten. Zu sehen waren Werke der Kunstmalerin Cora de Lang und des Bildhauers Christoph Schießl. Die Vernissage wurde musikalisch begleitet von der Jazz-Band Titus Waldenfels. Zudem gab es Lesungen.

Die gebürtige Argentinierin de Lang, die 1981 vor der Militärdiktatur nach München floh, lebt mit Unterbrechungen seit 1991 in Moosburg. Sie bezeichnet ihre Kunst selbst als "transkulturell". Inspiriert wurde sie in ihrer Arbeit durch zahlreiche Reisen nach Mexiko, Nigeria, Sri Lanka und Indien. Doch auch Themen aus der Mythologie der Ureinwohner Lateinamerikas finden sich als Motive in ihren Bildern. Zurzeit arbeitet de Lang an einem Bilderzyklus mit dem Titel "Faces". "In meinem Projekt will die Kunst das Individualisierte, das Einmalige des Gesichtes neu erschaffen", erklärte die Künstlerin bei der Vernissage. Ihre Bilder werden zurzeit in verschiedenen Ausstellungen in 26 Ländern gezeigt.

Die Skulpturen von Christoph Schießl sind überwiegend aus Eichenholz gefertigt. Ein Exponat mit dem Titel "Runtime Error" weckt Assoziationen mit einem staksenden Roboter, der auf übergroßen Füßen zum Sprung ansetzt. Schießls Arbeiten sind humoristisch. Große Aufmerksamkeit zog bei der Vernissage eine mannsgroße Skulptur mit Hasenohren und Pinocchionase an, die den Besucher aus großen Glupschaugen anstarrte. "Die Fantasie steht bei meinen Arbeiten im Vordergrund", erläuterte der Regensburger Künstler. Denn, so sagte er: "Realität gibt es schon genug."

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.4042113
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 06.07.2018
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.