Süddeutsche Zeitung

Fahrenzhausen:Schnell Abhilfe schaffen

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Der Gemeinderat stimmt den Plänen des FCA Unterbruck zu, der auf seinem Vereinsgelände in Eigenregie eine neue Sporthalle errichten will. Das sei einfacher als auf einen Bau der Kommune zu warten, meinen die Verantwortlichen

Von Alexandra Vettori

Der Fahrenzhauser Sportverein FCA Ampertal Unterbruck braucht dringend Hallenplätze. Bis jetzt nutzt er, wie der zweite Fahrenzhausener Sportverein, die SpVgg Kammerberg, entweder die Dreifachturnhalle der Schule oder quartiert einzelne Sparten im Winter in Nachbarorte aus. Denn in der Turnhalle aus dem Jahr 1978 sind die Kapazitäten beschränkt, schließlich findet hier auch der Schulsport statt. Seit Jahren wird geklagt, und in absehbarer Zeit droht sich die Lage noch zu verschärfen, weil mit der wachsenden Einwohnerzahl auch die der Schülerschaft zunimmt. Im Rathaus denkt man schon länger darüber nach, eine größere als die jetzige Dreifachturnhalle an der Schule zu bauen. Dem FCA aber brennt das Thema auf den Nägeln, weshalb er nun eine eigene Sporthalle auf seinem Gelände in Unterbruck bauen möchte. Dort, so der Plan, könnten dann auch andere Sportler und Schulkinder trainieren.

Diesem Vorschlag hat Anfang der Woche der Fahrenzhausener Gemeinderat zugestimmt, einmütig, aber nicht ohne Diskussionen. So beantragten die Gemeinderätinnen der Freien Bürgerliste, Eva Stocker und Renate Selmeier, lieber erst einen gemeindlichen Arbeitskreis zu bilden, um Bedarf, Kosten und Standort zu klären. So sei sicher, dass auch der Schulsport berücksichtigt werde. Der Antrag wurde jedoch abgelehnt, eine Mehrheit von 16:3 folgte der Argumentation des Sportvereins, wonach es schneller und einfacher gehe, wenn der Verein selbst Bauherr sei.

Christian Kislinger, seit 20 Jahren Kassier beim FCA, erläuterte nach der Sitzung noch einmal die Vorteile eines Hallenbaus in Vereinsregie: Damit werde die Verwaltung entlastet, die ohnehin viele Projekte zu stemmen habe, es gebe zusätzliche Kapazitäten für die Schule und dazu Zuschüsse aus der Sportförderung. Der Verein rechnet mit 20 Prozent der Kosten als Zuschuss aus dem Sportstättenprogrammes des BLSV und zehn Prozent als Darlehen. Ein weiterer Vorteil ist, dass kein Grundkauf nötig ist, da es sich um Vereinsgelände handelt und Parkplätze, Gastronomie und zumindest einige Umkleiden im bestehenden Sportheim bereits vorhanden sind.

Dennoch betonte Kislinger, "der Verein kann das nicht allein stemmen", deshalb sei das Einvernehmen mit der Gemeinde wichtig. Er war glücklich über das Votum, "weil jetzt mal was vorangeht". Allzu viel Geld freilich darf von der Gemeinde nicht kommen, das hatte Bürgermeister Heinrich Stadlbauer in der Sitzung betont. Betrage die Förderung mehr als 50 Prozent der Kosten, gelte das Projekt als eines der öffentlichen Hand und unterliege besonderen Regeln, etwa bei der Auftragsvergabe.

Wie groß die Halle wird, das soll nun eine Arbeitsgruppe des FCA festlegen. Bindeglied zur Gemeinde wird Christian Kislinger sein, der nicht nur im Vorstand des FCA ist, sondern gleichzeitig auch Gemeinderat für die Freie Wählergruppe. "Wir stellen uns das so vor, dass wir von Zeit zu Zeit die Ergebnisse im Gemeinderat präsentieren und uns das "go" abholen. Welche Kosten auf Verein und Gemeinde zukommen, dazu gibt es bis jetzt nur eine grobe Schätzung des Rathauses. Eine Einfachturnhalle käme danach auf rund 2,2 Millionen, eine Doppelhalle auf 4,3 und eine Dreifachturnhalle auf rund 6,5 Millionen Euro. Den konkreten Standort dagegen hat sich der FCA schon überlegt, der soll auf den zwei Tennisplätzen und einem angrenzenden Rasenstück vor dem Sportheim sein.

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SZ vom 23.04.2021
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