Gewappnet mit einer Trinkflasche und Kopfhörern fangen die ersten Schülerinnen und Schüler der Fachoberschule und Beruflichen Oberschule Freising an zu laufen. Startpunkt des Sponsorenlaufs am vergangenen Freitag ist inmitten des Waldes bei der Plantage. Die Sonne scheint und die Vögel zwitschern, also perfektes Laufwetter, um für einen guten Zweck zu schwitzen. Das gesammelte Geld wird anschließend an die Freisinger Tafel gespendet, die aufgrund des zusätzlichen Andrangs durch die Geflüchteten aus der Ukraine mehr Unterstützung denn je braucht.
Insgesamt haben sich 352 Schülerinnen und Schüler für den Lauf angemeldet. Als die Idee zu der Aktion aufkam seien alle sofort motiviert gewesen, gemeinsam Geld zu sammeln, erzählt die Lehrerin und Mitorganisatorin Melanie Gürtner. Der Kuchenstand unterstützt die Laufenden zusätzlich mit lauter Musik. Wer nicht mitläuft, feuert an oder hakt aufmerksam die gelaufenen Runden jedes einzelnen ab.
Sport geht auch mit Mütze und in Jeans. Schließlich zählt der gute Wille.
Die Klassen kommen jeweils im 20 Minuten Takt direkt von der Schule zur 500 Meter Strecke gelaufen. Egal ob mit Jeans, einer Mütze, in Sneaker oder neongelben Trikot, in jeder Montur wird gerannt. Eigentlich ist die Laufzeit auf 50 maximal Minuten pro Gruppe beschränkt, diesmal wird aber nicht so genau auf die Uhr geschaut. So lassen sich manche Läufer nicht aufhalten und bekommen schnell elf Runden zusammen. Zehn Kilometer in der vorgegebenen Zeit seien dann aber doch etwas unrealistisch gewesen, sagt ein Schüler ganz außer Puste.
Wenn es keiner sieht, kann man auch eine Abkürzung nehmen
Zwischendurch ist Gewusel, Stifte werden an alle verteilt "wer läuft, wer läuft nicht?" fragt eine Lehrerin in die Runde. Nach einer kurzen Pause am frühen Mittag ist dann aber wieder Ordnung eingekehrt und die Sponsorenzettel mit all den wichtigen Informationen liegen wieder sortiert auf dem Campingtisch. Der Weg durch die idyllische Laufstrecke ist gekennzeichnet durch weiße Blätter mit grünen Pfeilen an Bäumen sowie Ästen auf dem Boden, die die Richtung weisen. Wenn es keiner sieht, kann die Runde auch durch den Wald abgekürzt werden.
Neben den Eltern und Verwandten habe sich leider nur ein größeres Unternehmen als Sponsor gefunden. Zwischendurch stehe auf den Listen dann noch die ein oder andere Praktikumsstelle, bei der manche Schüler und Schülerinnen momentan beschäftigt sind, erzählt Melanie Gürtner. Im Laufe der Woche überweist jeder Sponsor das zusammengelaufene Geld direkt an die Tafel in Freising. Nach dem Lauf geht für jeden der Unterricht weiter.