Süddeutsche Zeitung

Evangelische Kirche:Ressourcen schonen

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Zum dritten Mal ist der Evangelischen Gemeinde in Freising der "Grüne Gockel" verliehen worden

Von Kerstin Vogel, Freising

Der Name der Auszeichnung klingt im ersten Moment ein wenig seltsam: Zum dritten Mal ist der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Freising im Juli der "Grüne Gockel" verliehen worden, doch was sich anhört, wie der Name eines alten Landgasthauses irgendwo am Rhein, ist in Wirklichkeit eine speziell für Kirchengemeinden entwickelte Form des Umweltmanagements zur Bewahrung der Schöpfung, wie es in einer entsprechenden Mitteilung der evangelischen Christen heißt.

Der "Grüne Gockel" wird alle vier Jahre neu verliehen und zielt der Mitteilung zufolge im Wesentlichen auf vier Punkte ab. Da ist zum einen die ständige Verbesserung der Umweltleistung hinsichtlich des Verbrauchs von Strom, Gas, Wasser und Papier, Verkehr, regionalem Einkauf und Baumaßnahmen. Außerdem sollen die Mitarbeiter bei Fragen der Arbeitsplatzqualität, Gesundheit und Sicherheit einbezogen werden. Unter Punkt drei wird die Einhaltung von Rechtsvorschriften festgeschrieben und unter Punkt vier schließlich die Kommunikation mit der Öffentlichkeit.

Der Grüne Gockel helfe Kirchengemeinden, Einsparpotenziale zu erkennen, resümiert die Mitteilung weiter. Bisherige Erfahrungen hätten gezeigt, dass der Ressourcenverbrauch ohne weitere Ausgaben - allein durch Veränderung des Nutzerverhaltens - dauerhaft um zehn bis 20 Prozent gesenkt werden könne.

Das Umweltteam der Evangelischen Kirche in Freising - aktuell bestehend aus Christiane Schmidt, Karen Kirschner, Hans-Jürgen Unger, Harri Husser, Thomas Schickinger und Willi Weber - habe 2011 mit der Umsetzung der genannten Ziele begonnen, die Gemeinde sei 2013 zertifiziert worden. Alle vier Jahre müsse nun eine Umwelterklärung erstellt werden. Dabei kümmere sich die evangelische Kirche nicht nur um ihre Gebäude, sondern beteilige sich auch an vielen anderen Umweltmaßnahmen.

So seien die Ziele des Grünen Gockels von den Architekten und ausführenden Handwerkern beim Bau des neuen Freisinger Gemeindehauses berücksichtigt worden. Konfirmanden würden regelmäßig am Tag der sauberen Landschaft teilnehmen, man habe Blühsträucher gepflanzt, Gartenhäuser in Eigenleistung aufgebaut und Nistkästen angebracht, so die Auflistung. Darüber hinaus sei das Integrierte Klimaschutzgesetz der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern mit entwickelt worden. Dieses werde derzeit umgesetzt und es seien auch die Daten und Ideen aus der Kirchengemeinde Freising eingespeist worden.

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SZ vom 07.08.2021
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