Süddeutsche Zeitung

Etat für 2019:Au schultert "Mammuthaushalt"

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Die Marktgemeinde hat 2019 viel vor, größter Posten ist die Sanierung der Grundschule

Von Peter Becker, Au

Kommentarlos haben die Auer Marktgemeinderäte den Haushalt für das laufende Jahr gebilligt. Lediglich Erika Wittstock-Spona, Sprecherin der Fraktion der Freien Wähler, würdigte den Etat als "ordentliche Leistung", ohne dabei explizit auf das Zahlenwerk einzugehen. Es sei wiederum gelungen, in dem transparenten Haushalt alles finanziell unterzubringen. Karl Ecker (FW), Bürgermeister und Kämmerer in Personalunion, hatte zuvor von einem "Mammuthaushalt" gesprochen, der knapp an der Marke von 23 Millionen Euro kratze.

Gut 22,67 Millionen Euro umfasst der Haushalt des laufenden Jahres. 10,16 Millionen entfallen dabei auf den Verwaltungshaushalt, 12,51 Millionen auf den Vermögenshaushalt. Was das Gesamtvolumen anbelangt, bedeutet dies eine Steigerung von 12,18 Prozent. Der Gesamthaushaushalt belief sich 2018 auf 20,21 Millionen Euro. Kräftig draufgepackt hat die Marktgemeinde im Vergleich zum Vorjahr (etwa zehn Millionen) auf den Vermögenshaushalt. Da beträgt die Steigerungsrate 24,39 Prozent. Dies wiederum verwundert nicht, denn die Marktgemeinde hat sich für 2019 einiges vorgenommen.

Ganz oben auf der Liste steht die Sanierung der Grundschule, für die 6,25 Millionen Euro veranschlagt sind. Weitere 250 000 Euro sind für die Einrichtung digitaler Klassenzimmer bestimmt. Gut zwei Millionen entfallen auf die Rubrik "Sonstige Ausgaben", worin beispielsweise der Ausbau der Kindergartengruppe im "Vogelhölzl" enthalten ist. 1,17 Millionen sind für die Sanierung der Straßen und Radwege vorgesehen. Auf den Bau der neuen Spiel- und Freizeitanlage am Klosterberg entfallen 1,1 Millionen Euro.

700 000 Euro hat die Marktgemeinde für die Sanierung von Altlasten vorgesehen. Enthalten ist darin der Abtransport von mit Quecksilber belastetem Material am Bahnhof. Dazu kommt die Beseitigung der Altlasten, die jüngst bei Bauarbeiten auf dem Gelände am Klosterberg zu Tage gefördert wurden. Dort soll das neue Spiel- und Freizeitgelände entstehen. 557 000 Euro investiert die Marktgemeinde in ihre Kläranlage. 350 000 Euro fließen in die Sanierung des Kanalnetzes. Die Auer Feuerwehren dürfen sich über 335 000 Euro freuen, mit denen ihre Vorhaben unterstützt werden.

Klar, dass bei den ganzen Ausgaben, der Schuldenstand steigt. 2019 ist eine Neuverschuldung von 2,8 Millionen Euro vorgesehen. Die Pro-Kopf-Verschuldung steigt, deshalb voraussichtlich von 210,65 Anfang Januar 2019 auf 625,34 Euro. Für Ecker kein Grund zur Sorge, denn trotz der neuen Kreditaufnahme liege die Marktgemeinde bei der Verschuldung unter dem Landesdurchschnitt. "Wenn alles voll ausgeschöpft wird", erläuterte Ecker, klettere der Schuldenstand zum Jahresende auf 3,8 Millionen. Zusätzlich wird den Rücklagen von etwa 9,6 Millionen ein Betrag von 6,7 Millionen Euro entnommen. Dies geschieht laut Ecker aber auch vor dem Hintergrund, dass die Sparkasse der Marktgemeinde ein Verwahrungsgeld für ihr Guthaben in Rechnung stelle. Deshalb sollten erst größere Summen der Rücklage entnommen werden, anstatt neue Kredite aufzunehmen.

Der Auer Haushaltsplan 2019 "konnte wieder so konzipiert werden, dass alle dringenden, notwendigen und zukunftsorientierten Maßnahmen im gesamten Marktbereich ausreichend berücksichtigt und vorangetrieben oder abgeschlossen werden können", schrieb Ecker in seinem Ausblick zur Haushaltslage in Au. Möglich sei das durch die umsichtige Spar- und Wirtschaftspolitik der vergangenen Jahre. Von diesem Kurs will Ecker 2019 nicht abrücken.

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SZ vom 24.04.2019
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