Süddeutsche Zeitung

Es wäre ihr eine Ehre:Birgit Mooser-Niefanger möchte Landrätin werden

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Die Stadt- und Kreisrätin würde gerne für die Freisinger Mitte antreten. Offiziell ist diese Bewerbung noch nicht, Widerspruch gibt es aber auch keinen.

Von Kerstin Vogel, Freising

Fragt man Patrick Romer, den Vorsitzenden des Wählervereins, ob die Freisinger Mitte für die Kommunalwahl 2020 einen Kandidaten für das Amt des Landrats ins Rennen schickt, dann antwortet er allgemein, dass man das wohl tun wird. Fragt man Stadt- und Kreisrätin Birgit Mooser-Niefanger, die bei der Pressekonferenz am Montag zwei Stühle weiter rechts sitzt, könnte man den Verdacht haben, dass die Kandidatenfindung doch weiter vorangeschritten ist. "Ich habe Interesse", sagte sie auf direkte Nachfrage: "Es wäre eine Ehre für mich, wenn ich die Kandidatin der Freisinger Mitte sein könnte. Ich würde mich sehr darüber freuen."

Für die Grünen hat Mooser-Niefanger vor sechs Jahren schon einmal Landrätin werden wollen und war auf stolze 23,24 Prozent der Stimmen gekommen. Immerhin stellvertretende Landrätin war sie nach der Wahl 2014 dann auch geworden, nach ihrem Wechsel zur Freisinger Mitte hatte sie das Amt im Februar 2017 abgeben müssen. Nun also, zwei Jahre später, verdichten sich die Vermutungen, dass sie einen neuen Anlauf auf das Amt des Landrats unternehmen könnte. Widersprochen haben der Interessensbekundung am Montag jedenfalls weder Romer noch sein Stellvertreter Michael Glaser. Ob es wirklich so kommt, wird allerdings erst am 6. Juli feststehen, dann nämlich plant die Freisinger Mitte, ihre Listen für den Stadtrat und den Kreistag offiziell aufzustellen - und eben auch die Kandidaten für das Amt des Landrats und des Freisinger Oberbürgermeisters zu benennen, wobei zumindest bei letzterer Personalie alles andere als eine erneute Bewerbung von Amtsinhaber Tobias Eschenbacher eine absolute Überraschung wäre. Zuvor aber soll am 23. Februar noch ein "Kandidatenworkshop" stattfinden, bei dem mögliche Interessenten für eine Kandidatur auf einer der FSM-Listen über die Rechte und Pflichten angehender Kommunalpolitiker aufgeklärt werden und sich mit den "alten Hasen" austauschen können. Ein Wahlteam aus überwiegend jungen Leuten habe man bereits zusammengestellt, mit Lukas Reinhart gebe es einen ebenfalls sehr jungen neuen Geschäftsführer und gemeinsam wolle man nun ein umfangreiches Programm zusammenstellen, Themen vor allem der Freisinger artikulieren und bei alle dem nicht vergessen, dass man auch ein gesellschaftlicher Verein ist, wie Romer sagte, zu dessen Aktionen ebenso Baustellenführungen, die Aschermittwochsveranstaltung oder ein Sommerfest gehörten. Was die Kommunalpolitik angeht, so will die FSM weiter auf konstruktive Arbeit setzen und die Bürger mitnehmen. Romer: "Wir diktieren nichts von oben, sondern schauen uns um, wo der Schuh drückt." Die Schulsozialarbeiter für den Landkreis seien beispielsweise beschlossen worden, weil man eben hingeschaut habe - und bei der zuletzt viel gelobten Ansiedlung der Firma Bertrandt im Gewerbegebiet Clemensänger sei es FSM-Mitglied Glaser gewesen, der die richtige Idee gehabt und die Stadt und das Unternehmen zusammengebracht habe. "Es hat eben nicht gereicht, zu Transgourmet an diesem Standort Nein zu sagen, so wie es manche nun darstellen", sagte Glaser: "Man muss schon ein bisschen mehr tun." Für Glaser wie für Mooser-Niefanger ist das der "etwas andere Ansatz", der die FSM so besonders und deshalb auch für junge Leute attraktiv mache: Die würden schnell merken, dass man hier etwas bewegen kann. Eine Jugendorganisation soll es deshalb bei der FSM auch weiterhin nicht geben, erteilte Romer etwaigen "Jungen Blauen." eine Absage.

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SZ vom 12.02.2019
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