Es schüttet wie aus Kübeln:Drei Musketiere im Ruderboot

Wenn die Eröffnung die Generalprobe war, dann muss man eigentlich davon ausgehen, dass das "3. Freisinger Uferlos Festival" diesmal ein Bombenerfolg wird - zumindest, was das Wetter betrifft.

Birgit Goormann-Prugger

Freising - Wenn die Eröffnung die Generalprobe war, dann muss man davon ausgehen, dass das "3. Freisinger Uferlos Festival" diesmal ein Bombenerfolg wird - zumindest was das Wetter betrifft. Schon während der letzten Aufbauarbeiten musste das Helfer-Team der Festival-Organisatoren Michi Kasper, Vipo Maat und Felix Kraus mit sturzbachartigen Regenfällen zurecht kommen. Und auch beim Startschuss am Freitagnachmittag schüttete es wie aus Kübeln, sodass Michi Kasper die Eröffnungsgäste zum Rundgang über das Gelände im "Ruderboot" einlud.

Währenddessen nutzte die Betreiberin des Glashaus-Standes, der allerlei Grünes und schmückende Gartenaccessoires vertreibt, die Schlechtwetterlage und stellte ihre Pflanzen zum Wässern vor das Zelt. Doch obwohl man beim Gang über das Festivalgelände ziemlich schnell nasse Füße bekam und die Eröffnungsgäste im Kaffeehauszelt fröstelnd auf den Hauptredner, Freisings stellvertretenden Bürgermeister Rudi Schwaiger, warteten war die Stimmung nicht allzu trist. Denn das Wetter soll ja besser werden, und so wird den Uferlos-Veranstaltern wohl diesmal nicht das Bier verwässert, wie 2010, als der Mai geradezu legendär kalt war.

Legendär, glaubt man den Worten von Michi Kasper, ist bereits jetzt der Bierverbrauch während der Aufbauzeit des Uferlos-Festivals. "Weil es da so warm war, ging bereits mehr weg als während des gesamten Uferlos-Festivals im vergangenen Jahr", scherzte er. Nur leider sei daran eben nichts zu verdienen. Das soll und muss sich nach der Pleite von 2010 ändern. Die guten Wünsche der Eröffnungsredner haben Michi Kasper und sein Team schon mal. "Es wird schon werden", versicherte Freisings Kulturreferent Hubert Hierl, der sich noch gut an die ersten Vorgespräche der Festivalorganisatoren vor vier Jahren erinnern konnte. "Da saßen die drei Musketiere vor mir und hatten eine Vision, und nun ist das Uferlos ein etabliertes Kulturfestival."

Worauf Vipo Maat großen Wert legt, ist die Tatsache, "dass wir nicht nur ein Festival für die Jugend, sondern für die ganze Familie machen". Er ist Familienvater und werde sowohl mit seinem zweieinhalb Jahre alten Spross als auch mit seinen 70-jährigen Schwiegereltern kommen. Für die kleinen Besucher gibt es beim dritten Uferlos-Festival das Kinderlandzelt, in dem allerlei geboten ist, von der Märchenerzählerin (31.Mai, 16.30 Uhr) über die Kindergaukelei (31. Mai, 17.30 Uhr) bis zum Pflanzentheater "Passion Blume" (4. Juni, 16 und 17 Uhr).

Neben Konzerten und einem internationalen kulinarischen Angebot mit Spezialitäten aus Thailand, Nordafrika, Italien, Ungarn, Frankreich und Bayern gibt es beim Uferlos auch wieder viel "Kunst am Platz". So trägt Alex Dworsky, einer der ersten SZ-Tassilo-Preisträger, eine Kunstaktion bei, in der sich alltägliche Dinge in Satelliten verwandeln sollen. Der neue künstlerische Beitrag von Karl-Heinz Einberger, entwickelt für das Uferlos 2011, nennt sich "Aggregat". Gezeigt wird auf vielfachen Wunsch noch einmal seine Installation "Tabledance", ein Remix aus Biertischen, Bierbänken und Bewegung. Mariano Cuassolo und Felix Weber werden im Außenbereich über den Köpfen der Besucher leuchtende Akzente durch scheinbar schwebende Objekte setzen, die nachts mit Farben und Motiven hell erleuchtet werden, Edith Kronawitter entwickelt Soundinstallationen und der deutsch-afrikanische Bildhauer Ifeanyi C. Okolo arbeitet ebenfalls wieder live am Holzstamm.

Livemusik gab es schon am Freitagabend. Die Allershausener Band "Testbild" rockte auf der Freisinger-Bank-Bühne. Die Freisinger "Jumpin' Jacks" eiferten ihren großen Vorbildern, den Rolling Stones, auf der Sparkassenbühne nach, im Engel & Völkers Kaffeehauszelt gab es Acoustic American Folk von "Groovepain" und danach Rockabilly-Sound von "William T. & Black 50s: So vielfältig soll das musikalische Programm bis zum Sonntag, 5. Juni, bleiben. Wer glaubt, er könnte noch Karten für den Auftritt der Biermösl Blosn am 3. Juni auf der Sparkassenbühne ergattern, der täuscht sich. Wie üblich waren hier die Tickets nach wenigen Stunden vergriffen. Karten gibt es noch für Johnny Winter (28. Mai, 20 Uhr, Luitpoldhalle) und "Schandmaul" (4. Juni, 20 Uhr, Luitpoldhalle). Alles andere ist - wie üblich - "umsonst und draußen".

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