Süddeutsche Zeitung

Erste Zwiebeln gesetzt:Alles locker und "bio"

Lesezeit: 2 min

In Eching gibt es jetzt ein Urban-Gardening-Projekt

Von Alexandra Vettori, Eching

Es hat ein bisschen länger gedauert als gedacht, doch jetzt können die Urban Gartler in Eching loslegen. Wenigstens Blumenzwiebeln könne man im Spätherbst noch in die Erde bringen, stimmten die vier Anwesenden beim Treff am Mittwochabend in der Musikschule überein. Auch Wege zwischen den künftigen Beeten will die Aktionsgruppe noch anlegen, damit es im Frühjahr gleich losgehen kann.

Rund 800 Quadratmeter ist das Grundstück am Ende der Kleiststraße groß, das die Gemeinde der Initiative zur Bewirtschaftung überlässt. Bis jetzt war der Grund an einen Landwirt verpachtet. Nun aber ist die Fläche abgesteckt und wartet darauf, vielfältig bestückt zu werden. Dass alles "bio" werden soll, das ist eine der wenigen Vorgaben, die sich die Aktionsgruppe für Urban Gardening gemacht hat. Zwar soll es Pflanzpläne oder zumindest Stöckchen mit Hinweisen geben, was wo gepflanzt wurde, ansonsten aber darf jeder garteln, wie er mag.

Unter dem Dach der Volkshochschule hat sich die lose Gruppe zusammen gefunden, jetzt aber heißt es, selbst aktiv zu werden. "Einen Verein möchten wir nicht gründen, das soll eigentlich ganz locker sein", sagte Corinna Enßlin von der Aktionsgruppe. Wer mitgarteln möchte, kann sich aber jederzeit bei der Echinger Volkshochschule unter der Telefonnummer 0 89/319 18 15 melden, um einen Kontakt herzustellen, oder einfach im Gemeinschaftsgarten vorbeischauen. Derzeit geht es um ganz fundamentale Dinge, Wasser zum Gießen zum Beispiel. Es gibt mehrere Möglichkeiten, die einfachste wäre, bei der nahen Kleingartensiedlung die Kannen aufzufüllen. Aber auch ein Grundwasserbrunnen oder Regenfässer sind Optionen, die diskutiert werden. Als Begrenzung der Fläche gibt es derzeit nur ein Flatterband, später soll hier ein Blumenwiesenband blühen. In der Mitte des Grundstücks will die Gruppe Sitzgelegenheiten schaffen, eventuell aus Paletten. Wer welche übrig hat, kann sich bei Barbara Peschke unter 0 1 76/39 76 26 14 melden. Das gilt auch für Gartengeräte oder Regentonnen, die kostenlos abgegeben werden.

Dass die Gemeinde die Aktion so großzügig unterstützt, hat die Beteiligten sehr gefreut. Die Gemeinde will sogar noch eins draufsetzen: Sie möchte einen Übersichtsplan erstellen, in dem gemeindeeigene Obstbäume aufgezeigt sind, die von Echinger Bürgern kostenlos abgeerntet werden können. Auch private Obstbaumbesitzer, die die Ernte nicht alleine schaffen, sind aufgerufen, ihre Bäume hier eintragen zu lassen. Die Echinger Volkshochschule unterstützt auch diese Aktion und bietet sich als Kontaktstelle an. Auch wer Wissen weitergeben möchte, kann sich hier melden.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.4226133
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 26.11.2018
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.