Im Prinzip war es nur ein Vorbescheidsantrag für den Bau von vier Doppelwohnhäusern. Allerdings befindet sich das entsprechende Grundstück nicht irgendwo, sondern an der Isarstraße - und so ging es am Montag bei der Bewertung des Vorhabens im Bauausschuss eben nicht nur darum, ob sich die Gebäude nach dem in diesem Fall relevanten Paragraf 34 des Baugesetzbuches in die nähere Umgebung einfügen, sondern auch um den Hochwasserschutz.
Seit Jahren bemüht sich eine Bürgerinitiative (BI) in Abstimmung mit der Stadt darum, mit dem Wasserwirtschaftsamt eine so genannte Binnenentwässerung am Isardamm zu verwirklichen, um die Bewohner der angrenzenden Siedlung vor Hochwasser zu schützen. Und die im Antrag vorgesehene Erschließung und Geländeaufschüttung "behindern die geplante Binnenentwässerung im Bereich Isarstraße erheblich", hieß es in der Sitzungsunterlage der Verwaltung. Da sich das Vorhaben zudem nicht in die Umgebung einfüge, lehnte der Bauausschuss den Vorbescheid mit 11:0 Stimmen ab.
Johann Zitzlsberger, Linken-Stadtrat und Sprecher der BI, betonte, "dass die Bürgerinitiative nicht grundsätzlich Bauvorhaben in der Gegend verhindern will". Allerdings passe die beantragte Bebauung "in dieser Dichte dort nicht hin". Für Erwin Köhler (UMB) ist die noch nicht geregelte Binnenentwässerung "der Hauptgrund dafür, dass man dort zurzeit nicht hinbauen kann - selbst wenn man die Gebäude verkleinern würde". Auch Bürgermeisterin Anita Meinelt (CSU) vertrat mit Blick auf die Binnenentwässerung die Ansicht, "dass jedes Bauvorhaben der Sache momentan nicht zuträglich ist". Mitte des Jahres soll offenbar die Standfestigkeitsprüfung für den Damm abgeschlossen sein, die für eine Entscheidung über das weitere Vorgehen nötig ist. Martin Pschorr (SPD) warb dafür, die BI bezüglich der Binnenentwässerung seitens der Stadt "weiter zu unterstützen".