Erinnerung an die Befreiung:Gedenkfeier in KZ-Außenlager

Als Mahnmal wird in Neufahrn ein Gedenkstein eingeweiht

Am 29. April 1945 wurde Neufahrn von den amerikanischen Truppen besetzt, damit kamen auch die Häftlinge aus dem KZ-Außenlager im Süden des Ortes frei. Auf den Tag genau 72 Jahre später, am Samstag, 29. April,erinnern der Heimat- und Geschichtsverein und die Gemeinde daran mit einer Gedenkfeier, bei der auf dem heutigen Gelände des Wasser-Zweckverbandes an der Dietersheimer Straße auch ein Mahnmal geweiht wird.

Es stellt ein gleichschenkliges Dreieck aus Beton dar und steht symbolisch für den gleichschenkligen Stoffwinkel, der auf die gestreifte Häftlingskleidung aufgenäht war und dem KZ-Wachpersonal den Grund für die Inhaftierung kennzeichnete. So trugen rassisch Verfolgte einen schwarzen Winkel oder Homosexuelle einen rosa Winkel an der Kleidung, wie Heimatvereins-Vorsitzender Ernest Lang erklärt. Die 500 Gefangenen in dem Außenlager des KZ Dachau kamen aus Polen, Russland, Italien, Frankreich, Jugoslawien und Deutschland. Mit Pickeln und Schaufeln sollten sie in der Garchinger Heide eine Ersatzrollbahn für den oft bombardierten Flugplatz in Schleißheim bauen.

Das Mahnmal haben größtenteils die Mitglieder des Heimatvereins gestaltet. Plan und Berechnungen stammen von Fridolin Lang, die Bauausführung haben Markus Funke und Florian Wimmer übernommen. Um den Betonsockel und die Bepflanzung kümmerten sich Bauhof und Wasser-Zweckverband. Zu der Gedenkfeier um 14 Uhr ist auch die Bevölkerung eingeladen. Die evangelische Pfarrerin Anna Hertl und der katholische Pfarrer Otto Steinberger werden das Mahnmal weihen. Die Dietersheimer Straße wird von 13.50 bis etwa 15 Uhr zwischen Ganghoferstraße und Wilhelm-Röntgen-Straße gesperrt, der Verkehr wird umgeleitet.

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