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Er war ein "Macher":Trauer um Josef Kopp

Er hat die Kommunalpolitik in Allershausen und im Landkreis viele Jahre lang mitgeprägt. Im Alter von 86 Jahren ist Josef Kopp aus Unterkienberg - dort besser bekannt als "Meßmer Sepp" - gestorben. 22 Jahre lang, von 1966 bis 1988, gehörte er für die CSU dem Allershausener Gemeinderat an, von 1978 bis 1984 war er zudem Zweiter Bürgermeister und Stellvertreter von Heinrich Winkler, dessen Wahlkampf er geleitet hatte. Von 1978 bis 1990 war Sepp Kopp auch Kreisrat. "Er war unwahrscheinlich bekannt", sagt Leonhard Held, stellvertretender CSU-Vorsitzender in Allershausen, deshalb habe er den Sprung in den Kreistag immer mit Leichtigkeit geschafft.

Bürgermeister Rupert Popp beschreibt Kopp als "Macher". Wesentlich mitentwickelt hat er das Allershausener Modell, mit dem, früher als in anderen Gemeinden, Bauland für Einheimische geschaffen wurde. Besonders eingesetzt hat er sich auch für die Landwirte, er hielt selbst Milchvieh und war Vorsitzender der Milcherzeugergenossenschaft Reichertshausen. Kopp galt als hartnäckig und streitbar, mit seinem Dickschädel habe er aber einiges erreicht, schildert Held. Auch in seiner eigenen Partei hielt sich Kopp mit Kritik nicht zurück, wenn ihm etwas gegen den Strich ging und sich die CSU seiner Meinung nach zu wenig für die Belange der Bauern einsetzte. Bis zuletzt war Sepp Kopp oft und gern im Wald unterwegs. Seinen eigenen "hat er gehegt und gepflegt", erzählt Held. Statt Blumen warfen die Trauergäste bei der Beerdigung am Dienstag deshalb Tannenzweige in das Grab.

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Quelle:
SZ vom 19.10.2017 / psc
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