Energie:Pilotprojekt gescheitert

Attenkirchen wird solares Nahwärmenetz abschalten

Als ambitioniertes Pilotprojekt ist 2001 das erste solare Nahwärmenetz Bayerns in Attenkirchen gestartet. Jetzt gab Bürgermeister Martin Bormann in der Bürgerversammlung aufgrund einer schriftlichen Nachfrage bekannt, dass die Anlage langfristig abgeschaltet werde. Über die Kosten des Rückbaus und Entschädigungen für die 22 Betroffenen im Wohngebiet Sportgelände, die die Gemeinde übernehmen müsse, könne er noch keine Angaben machen, sagte der Rathauschef. Er werde sich mit ihnen in Verbindung setzen und nach Lösungen suchen.

Die Anlage beschert der Kommune jährlich ein Defizit in Höhe von mehreren zehntausend Euro, das auch durch regelmäßige Preiserhöhungen für den Wärmebezug nicht aufgefangen werde. Ursache für das Minus seien die Unzuverlässigkeit der Anlage sowie die hohen Unterhaltskosten. Diese waren zuletzt deutlich von 2500 Euro im Jahr 2015 auf 8780 Euro im Jahr darauf angestiegen, wie Bormann kürzlich in der Gemeinderatssitzung bekannt gegeben hatte. Auch die Kosten für die Wartungsarbeiten, die die Gemeindearbeiter übernehmen, hätten sich innerhalb eines Jahres um mehr als 1000 Euro erhöht.

Die Solaranlage, die maximal 30 Häuser sowie die Tennishalle versorgen kann, erzeugt aus Sonnenenergie Wärme, die entweder direkt in das Netz für die Verbraucher eingespeist oder in einem Erdbecken gespeichert wird. Schon von Beginn an mussten die Anschlussnehmer öfters kalt duschen, da die Anlage nicht reibungslos lief.

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