Eishalle für Freising:Schlittschuhläufer auf der Zielgeraden

Hauptausschuss bewilligt Planungskosten und macht den Weg für einen Spatenstich noch 2012 frei

Kerstin Vogel

Der Hauptausschuss hat in seiner Sitzung am Montag den Bau einer Eishalle in der Freisinger Luitpoldanlage ein gutes Stück vorangebracht. Bewilligt wurden 200 000 Euro, um die Anfang Februar im Ältestenrat vorgestellten Ideen für eine geschlossene Halle planerisch umzusetzen. Die Planungskosten für das ebenfalls beschlossene separate Umkleidegebäude und die Tribüne übernimmt der Förderverein Kunsteisbahn. Die Baukosten für das Stadion werden derzeit auf 4,8 Millionen Euro geschätzt, weshalb sich die Fraktion der Grünen gegen das Projekt aussprach.

Tiefbauamtsleiter Franz Piller hatte zuvor noch einmal erklärt, wie genau die im Ältestenrat skizzierte Planung für die Halle aussieht. Unter anderem wurde dafür die Zahl der Tribünenplätze deutlich reduziert, auch optisch wird die Halle eher funktional als spektakulär ausfallen (siehe Grafiken). Piller erneuerte die Vorhersage, dass - "wenn nichts Unvorhersehbares mehr passiert" - ein Teilbetrieb im neuen Stadion schon im Spätherbst dieses Jahres möglich sein könnte. Den ersten Spatenstich könne man wohl im August setzen. Voraussetzung sei allerdings, dass der Hauptausschuss nun die genannten Planungskosten bewillige. Dann könne das Technische Büro Weihenstephan dem Gremium am Dienstag, 17. April, eine ausführliche Planung und endgültige Aussagen über die Kosten vorlegen, so Pillers Zusage. Zwei Tage später könnte dann der Stadtrat endgültig entscheiden.

Das alles ging den Grünen zu schnell. Wie berichtet, hatte sich deren Fraktion nach der Sitzung des Ältestenrats noch einmal intensiv mit den Plänen für die Eishalle auseinandergesetzt und war zu dem Ergebnis gekommen, dass sich die Stadt die Ausgaben dafür im Moment nicht in voller Höhe leisten könne. Am Montag erklärte Fraktionssprecher Jürgen Maguhn, er könne sich nicht vorstellen, dass das nun präsentierte Konzept wirklich die einzige Alternative sei. Er erneuerte deshalb den Vorschlag, den Eisplatz zunächst nur zu überdachen, um den Bedürfnissen der Eishockey-Spieler und des Schulsports zu entsprechen. Dafür sollte man ein Membrandach wählen, wie dies ein Freisinger Unternehmer anbiete. Umkleiden, Hallenwände und Tribüne könnten später angebaut werden, wenn die Haushaltslage der Stadt sich verbessert habe.

Unter Druck gesetzt fühlte sich Maguhn, wie übrigens auch Stadträtin Monika Hobmair (ÖDP), weil eine erste Maßnahme für den Bau der Eishalle schon sehr bald sichtbar sein wird: Der Hauptausschuss bewilligte am Montag auch die Fällung von insgesamt 20 Bäumen, um das Baufeld für die Halle freizumachen. Die Untere Naturschutzbehörde hat dem ebenfalls zugestimmt, allerdings müssen die Fällarbeiten bis Mittwoch, 29. Februar, abgeschlossen sein - sie beginnen deshalb bereits am heutigen Dienstag gegen 12 Uhr. Mit den Grünen stimmte Hobmair gegen den Beginn dieser Arbeiten, weil damit bereits vollendete Tatsachen geschaffen würden.

Mit den landschaftsplanerischen Vorarbeiten und der Fällung der Bäume selber leistet übrigens der Förderverein einen Beitrag zur Sanierung der Kunsteisbahn, wie es im Hauptausschuss hieß: Die Arbeiten wurden und werden von der Grünplan GmbH Freising unentgeltlich ausgeführt. Insgesamt habe der Verein Zusagen für Spenden in Höhe von mehr als 100 000 Euro, erklärte Piller. Dazu komme eine weitere Spende über 100 000 Euro, "die mit einem Sponsoringvertrag verbunden ist". Außerdem hätten Freisinger Handwerksbetriebe zugesagt, Leistungen für weitere 400 000 Euro zu erbringen. CSU-Stadtrat Erich Irlstorfer lobte dies als ein "in Freising bisher nie dagewesenes bürgerschaftliches Engagement". Die Entscheidung des Hauptausschusses an diesem Montag nannte er "die Chance, ein langwieriges Thema endlich auf die Zielgerade zu

bringen".

Mit rund 40 Zuhörern hatten ungewöhnlich viele Bürger an der Ausschusssitzung teilgenommen - aus dem Rathaus mussten sogar zusätzliche Stühle in den Sitzungssaal gebracht werden. Am Ende bedachte das Publikum - auch das eher ungewöhnlich - den Beschluss mit anhaltendem Applaus.

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