Einwohnerzahl steigt stetig:Nandlstadt wächst weiter

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Die Marktgemeinde ist ein beliebter Wohnort, in den kommenden Monaten sollen dort weitere Parzellen im Einheimischenmodell vergeben werden. Auch ein dritter Kindergarten wird wohl bald notwendig sein

Von Katharina Aurich, Nandlstadt

Die Gemeinde Nandlstadt ist eine der finanzschwächsten im ganzen Landkreis. Sie liege nicht in der Nähe einer Autobahn oder Bundesstraße, Gewerbe gebe es daher wenig und somit nur geringe Gewerbesteuereinnahmen, sagt Bürgermeister Jakob Hartl. Aber die Kommune im nördlichen Landkreis ist als Wohnort beliebt, zumal es sogar ein Hallenbad und im Sommer das Waldbad, ein Naturschwimmbecken, gibt. Das Hallenbad koste zwar viel Geld, aber "solange wir uns das leisten können, bleibt es", betont Hartl. Möglichst alle Kinder in der Gemeinde sollten Schwimmen lernen, dies sei ihm wichtig.

Die Einwohnerzahl des Markts Nandlstadt, aktuell leben dort 5500 Menschen, steigt kontinuierlich, die Nachfrage besonders von jungen Familien nach einem Baugrundstück ist groß. Da es der Marktgemeinde gelungen ist, mehrere Grundstückseigentümer an einen Tisch zu bringen und ein großes, zusammenhängendes Gebiet im Norden der Ortschaft zu kaufen, werden dort in diesem Jahr rund 70 Bauparzellen für Einzel-, Doppel- und Mehrfamilienhäuser entstehen, die im Einheimischenmodell zu vergünstigten Preisen verkauft werden. Die Kommune habe zudem vor, ein staatlich gefördertes Mehrfamilienhaus mit Sozialwohnungen zu bauen, sagt Hartl.

Aufgrund der wachsenden Einwohnerzahl und strengerer Auflagen ist die Gemeinde verpflichtet, ihre Abwasserentsorgung zu verbessern und auszubauen. "Dafür werden wir in den kommenden Jahren mehrere Millionen Euro investieren", so Hartl. Auch der Hochwasserschutz müsse verbessert werden, so sollen Regenrückhaltebecken geschaffen werden, um Überschwemmungen künftig zu verhindern. Auch diese Maßnahmen würden einige Hunderttausend Euro kosten, erklärt der Rathauschef.

Durch die wachsende Einwohnerzahl mit der Entwicklung des neuen Baugebiets müsse sich Nandlstadt zudem über den Bau eines dritten Kindergartens Gedanken machen. Und dies bedeute auch, wieder nach Mitarbeiterinnen zu suchen. Denn ein Kindergarten sei zwar relativ schnell geplant und hingestellt, aber gutes Personal dafür zu finden, sei extrem schwierig. Nicht nur die Betreuung des Nachwuchses im Kindergarten, sondern auch in der Mittagsbetreuung und der offenen Ganztagsbetreuung will die Gemeinde ausbauen, da die Nachfrage laut Hartl immer größer wird.

Damit endlich alle Menschen auf dem Land über einen leistungsstarken Internetanschluss verfügen, beteiligt sich der Markt Nandlstadt am sogenannten Höfeprogramm, mit dem der Freistaat die Versorgung von Bürgern, die abseits von Ortschaften in Weilern oder Einödhöfen leben, nicht mehr von der modernen Kommunikation abgehängt sind. 700 000 Euro erhält Nandlstadt dafür, sodass auch das letzte Anwesen endlich angeschlossen werden könne, berichtet Hartl. Damit auch das Feiern und die Gemeinschaft in Nandlstadt nicht zu kurz kommen, wird es 2019 wieder drei Tage lang ein "Fest für alle Sinne" geben, das die Vereine organisieren, auch der Bürgermeister freut sich schon darauf.

© SZ vom 05.01.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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