Einheimischenmodell:Für jeden Geldbeutel soll was dabei sein

Möglichst viele Bewerber sollen im neuen Kranzberger Baugebiet zum Zug kommen. Deshalb fallen einige Einfamilienhäuser weg

Von Petra Schnirch, Kranzberg

Die Planungen für das Baugebiet "Westliche Ringstraße" in Kranzberg sind einen entscheidenden Schritt vorangekommen. In ihrer jüngsten Sitzung haben die Gemeinderäte festgelegt, wie die Bebauung dort aussehen soll. 14 der 28 Grundstücke können im Einheimischenmodell vergeben werden. Allerdings liegen dafür 62 Bewerbungen vor. Auf Wunsch des Gemeinderats ist die Zahl der Einfamilienhäuser deshalb zugunsten von Doppel- und Kettenhäusern verringert worden.

Nach längerer Diskussion und mehreren Abstimmungen legte das Gremium in seiner jüngsten Sitzung fest, dass in dem Baugebiet 14 Einfamilien-, fünf Doppel- und vier Kettenhäuser entstehen werden, Geschosswohnungsbau wird es keinen geben. Die meisten Bauwerber hatten in einem Fragebogen angegeben, dass sie sich ein Einfamilienhaus wünschten, etwa die Hälfte zeigte sich auch mit einer Doppelhaushälfte zufrieden.

Andreas Adldinger (CSU) hatte sich immer vehement für eine Verdichtung ausgesprochen, damit möglichst viele Bewerber berücksichtigt werden können. "Wir können mit dem Flächenverbrauch nicht so weiter machen", sagte er. Anstelle von zwei weiteren Doppelhäusern oder einer Reihenhauszeile favorisierte der Gemeinderat eine Variante mit vier Kettenhäusern - das sind aneinandergereihte Wohnhäuser mit Garagen und Anbauten zwischen den Baukörpern. Architekt Edgar Burkart vom Büro Wipflerplan hatte zu bedenken gegeben, dass diese Reihe möglichst in einem Zug erstellt werden müsse, in der Regel übernehme dies ein Bauträger oder es würden Bauherrengemeinschaften gegründet. Bei einem Einheimischenmodell wie an der Ringstraße hielt er das eher für schwierig. Einer knappen Mehrheit im Gemeinderat aber gefiel diese Variante. "Das ist ein bisschen was Besonderes", sagte Adldinger.

Ursula Enghofer (FWG) verwies darauf, dass die meisten Interessenten ein Einfamilienhaus bevorzugten, Sonja Kieslinger (FWG) warnte vor einem "Kasernenriegel". Doch Petra Horneber (CSU) erwiderte, dass die meisten im Fragebogen mehrere Optionen angekreuzt hätten, zudem sollte "für jeden Geldbeutel" etwas dabei sein. Von einer weiteren Verdichtung riet Burkart ab, da dies mehr Verkehr zur Folge hätte und das Problem mit sich bringen würde, die Stellplätze zu berücksichtigen. Monika Mühl (FWG) regte an, bei der weiteren Planung des Wohngebiets Plätze zu berücksichtigen, an denen sich die Bewohner treffen könnten.

Keine Mehrheit fand sich für die Realisierung eines Nahwärmenetzes an der westlichen Ringstraße. Wie Edgar Burkart ausführte, wäre eine Umsetzung schwierig. Damit sich ein solches Netz für einen Betreiber rechne, müsste es einen Anschlusszwang geben, das aber wäre vermutlich schwierig durchzusetzen. Über einen Bebauungsplan könne eine solche Verpflichtung nicht geregelt werden. Nur fünf der 16 Ratsmitglieder hätten die Pläne für ein solches Netz trotzdem gern weiterverfolgt.

Das Büro Wipflerplan wird nun den Bebauungsplan ausarbeiten. Bürgermeister Hermann Hammerl (FWG) hofft, dass der Kranzberger Gemeinderat in seiner Sitzung im Dezember über den Entwurf abstimmen kann, danach erfolgt eine öffentliche Auslegung der Baupläne.

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