Einfach gigantisch:Neidische Blicke der Nachbarn

Hallbergmoos feiert die Eröffnung des 160 000 Quadratmeter großen Sport- und Freizeitparks, in den auch eine Kinderkrippe integriert ist

Monika Mayer

Auch für Landrat Michael Schwaiger war die Eröffnung des Sport- und Freizeitparks am Wochenende eine "in dieser Dimension alles andere als alltägliche Veranstaltung". Er könne verstehen, wenn einige Gemeinden jetzt ein wenig neidisch nach Hallbergmoos sehen, sagte Schwaiger. Das 160 000 Quadratmeter große Gelände sei nicht allein "ein sportliches Schmuckstück", sondern auch eine Bereicherung für die derzeit 4000 Beschäftigten im nahen "Munich Airport Business Park".

Von einer der drei großzügigen Gymnastikhallen im ersten Stock des Sportforums hat man durch die vollverglaste Fensterfront auch einen schönen Blick auf den Gewerbepark, der den Wohlstand der Moosgemeinde ausmacht. Bürgermeister Klaus Stallmeister (FW) hat einen einfachen Satz zu seinem Credo gemacht: "Wenn es dem Gewerbepark gut geht, dann geht es auch uns gut." Gleich neben dem Sportforum, dem Herzstück des Sport- und Freizeitparks, liegt eine neue Krippe, die in das Gelände integriert wurde. Zwölf der 72 Betreuungsplätze dort sind für Kinder des Business-Parks reserviert. Landrat Schwaiger weiß das und sprach von einer "sehr guten Symbiose". Die Krippe zeigt aber auch etwas anderes, das Bürgermeister Stallmeister bei der Eröffnungsfeier sehr wichtig war: "Trotz der enormen Investitionen in den Sport- und Freizeitpark war die Gemeinde jederzeit in der Lage, ihre Pflichtaufgaben wie Schulhaus-Neubau und Kindertagesstätten in - wie ich meine - vorbildlicher Weise zu erfüllen." Tatsächlich gibt es bereits junge Familien, die wegen der Kinderbetreuungsangebote in die Moosgemeinde ziehen.

Wie der Gemeinderat mit dieser Entwicklung auf Dauer umgehen will, steht noch auf einem anderen Blatt. Zunächst wurde erst einmal der Park gefeiert, der für einen weiteren Einwohnerzuwachs von 5000 Personen auf dann 15 000 konzipiert ist. Architekt Helmut Köpf erläuterte die Transparenz der Gebäude mit einer Öffnung nach außen, auch den Sportlern in den Übungsräumen kann man zusehen. Die Idee dahinter: "Die Menschen sollen Lust bekommen mitzumachen". Ähnlich hat auch Landschaftsarchitekt Martin Rebmann seine Außenanlagen und den Bürgerpark konzipiert. "Sehen und gesehen werden" lautet für ihn das Motto für den Bürgerpark, in den er die Sportanlagen eingebettet sieht - ein Miteinander von Sportlern und Zuschauern.

Landtagsabgeordneter Manfred Pointner (FW), seinerzeit als Bürgermeister der Gemeinde Hallbergmoos einer der Wegbereiter des Sport- und Freizeitparks, würdigte die Superlative des neu geschaffenen Angebots mit einem humorvollen Blick zurück in jene Zeit, als er selbst in Hallbergmoos als Kind und Jugendlicher Fußball spielte und man sich den Staub des Fußballackers noch im Bach von den Beinen wusch. Der Kontrast könnte kaum größer sein. Fünf Gebäude sind in den vergangenen elf Jahren entstanden, die kaum einen Sportlerwunsch offen lassen. Im Freigelände gibt es Angebote für alle Altersgruppen, vom Generationenpark, der auch ältere Menschen zu mehr Bewegung animieren möchte, bis hin zu den Spielplätzen, die auch für Kleinkinder geeignet und von Terrasse und Biergarten der Gaststätte "Stocker's" aus gut einsehbar sind. Die in Hallbergmoos lebende Künstlerin Roswitha Prehm hat den Brunnen zwischen Sportforum und Bürgerpark geschaffen, ein von zwei großen Steinschnecken begrenztes, langes Wasserband mit wechselnd hohen Wassersäulen.

Gefeiert haben die Hallbergmooser das Ereignis am Wochenende mit einem Festzug, Führungen, Vorführungen, Präsentationen, den "Fußball Artisten", "Golden Brass", der Hallbergmooser Sängerin "Romina Pris & Band" , "70 Cent" und "Rockasperity". Sportreferent Heinrich Lemer führte durch das offizielle Programm.

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