Ein Kleinod für die Moosburger:Wasserspiele und mobile Bänke

Es kommt Bewegung in die Planungen zur Neugestaltung des "Plan". Im November will der Stadtrat in Klausur gehen

Von Petra Schnirch, Moosburg

Es kommt neuer Schwung in die Planungen zur Neugestaltung des "Plan". In einem ersten Schritt wird Stadtplaner Ludwig Schegk, Sieger des Architektenwettbewerbs, eine Grundlagen-Ermittlung vorlegen. Im November wird sich der Moosburger Stadtrat dann an einem Samstag bei einer Klausurtagung mit den Vorschlägen und Alternativen befassen. Anschließend beginnt die Bürgerbeteiligung. Danach werden die Stadträte die Details endgültig festzurren.

Gibt es keinen größeren Gegenwind, könnte mit der Umsetzung der Pläne vielleicht schon 2020 begonnen werden, sagte Bürgermeisterin Anita Meinelt (CSU) am Dienstag bei einem Pressegespräch im Rathaus. Verwirklicht wird letztendlich wohl ein Kompromissvorschlag. "Ich will nicht, dass sich zwei Lager spalten", betonte sie.

Grundlage der Diskussion ist der Entwurf des Büros Schegk aus Haimhausen. Der "Plan" soll auch künftig vielseitig nutzbar sein für Veranstaltungen und den Wochenmarkt, er soll aber auch ein weitgehend autofreier Ort sein, an dem sich die Leute gerne aufhalten. Als Attraktion schlägt Ludwig Schegk Wasserspiele vor. Die zögen vor allem Familien mit Kindern an, das zeige sich in anderen Städten. Meinelt liebäugelt mit mobilen Bänken, die man beispielsweise in den Schatten tragen kann.

Der Siegerentwurf sieht am "Plan" 15 bis 20 Parkplätze vor, derzeit sind es 65. Als Ersatz, so der Vorschlag aus dem Rathaus, sollen auf dem Areal der alten Polizeiinspektion etwa 60 Stellplätze geschaffen werden. Das Angebotsverfahren für dieses Gelände soll solange ausgesetzt werden. Bis dahin lasse sich beurteilen, ob die Parkflächen dort weiterhin benötigt würden. Das Interesse von Investoren an dem Grundstück sei schon jetzt groß. Im Rathaus seien mehrere Anfragen zum Bau von Wohnanlagen und Hotels eingegangen, nicht aber für Verbrauchermärkte, schilderte Meinelt.

Eigentlich hatte die Stadt die ersten drei Preisträger des Wettbewerbs aufgefordert, ein Angebot für die Grobplanung abzugeben, doch nur das Büro Schegk war dem nachgekommen. Am 2. Juli vergab der Stadtrat den Auftrag in nichtöffentlicher Sitzung. Die Erfahrung in anderen Städten zeige, dass der Einzelhandel profitiere, wenn die Innenstadt attraktiv sei, sagte Ludwig Schegk. Die Moosburger hätten ein "Kleinod". Sein Büro hat beispielsweise Plätze in Memmingen, Illertissen oder Weimar neu gestaltet, die bis dahin ebenfalls zugeparkt waren - und das neue Konzept "hat hervorragend funktioniert", sagte Schegk, bestehende Ängst habe man entkräften können.

Laut Schegk ändert sich derzeit das Mobilitätsverhalten, "die jungen Leute fahren nicht mehr so viel Auto". In den Großstädten vollziehe sich der Wandel schneller, er werde sich aber auch in Moosburg bemerkbar machen. Zudem ist dort eine Verbesserung des Stadtbussystems in Vorbereitung. "Wir warten auf die ersten Vorschläge", sagte Meinelt. Für Radfahrer soll es neue, schönere Radständer geben.

Über Parkplätze wolle sie möglichst nicht mehr diskutieren, fügte die Bürgermeisterin noch hinzu. In ihrer Amtszeit wird sie die Fertigstellung des "Plan" nicht mehr erleben, ein Einweihungstermin 2022 sei aber denkbar, wenn alles relativ glatt läuft. Ein Unsicherheitsfaktor sind allerdings die archäologischen Bodenuntersuchungen, da könnte es noch Überraschungen geben.

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