Habe die Ehre:Den Spaß am Lesen wecken

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Hendrik Stöwe unterstützt Gundschulkinder beim Lesenlernen. (Foto: Marco Einfeldt)

​Hendrik Stöwe hat mit Freunden und Bekannten den Verein "Die Leselernhelfer Freising" gegründet.

Von Gudrun Regelein, Freising

Bundesweit ist die "Woche des bürgerschaftlichen Engagements" vom 9. bis zum 18. September gelaufen, in der Stadt Freising findet die Aktionswoche Ehrenamt heuer vom 23. September bis zum 1. Oktober mit vielen Veranstaltungen statt. Schon jetzt präsentieren sich Vereine und Organisationen in den Schaufenstern Freisinger Geschäfte - und die Freisinger SZ hat sich bei "Ehrenamtlern" erkundigt, was sie dazu bewegt, ihre Freizeit zu opfern, um anderen freiwillig und ohne Entgelt zu helfen. Entstanden ist daraus die Mini-Serie "Habe die Ehre". Heute: ​Hendrik Stöwe, 31 Jahre, Vorsitzender und Mentor beim Verein "Die Leselernhelfer Freising".

"Das war ein spannender Zufall mit den Leselernhelfern. Ich habe nie gedacht, dass ich einen Verein gründen würde - und dass es dabei um das Thema Lesen gehen wird. Auslöser war die Biografie von Dirk Roßmann, der auch Förderer des Mentorbundesvereins ist. Ich habe mich, nachdem ich das Buch gelesen hatte, erst einmal über die Lesesituation an den Grundschulen informiert. Der Lehrermangel dort ist extrem groß. Viele Kinder bräuchten Förderung. Für mich ist das Lesen seit Jahrzehnten etwas ganz Wichtiges. Ich lese alles, was mir in die Finger kommt. Ich bin davon überzeugt, dass das Lesen Grundvoraussetzung für vieles ist. Ich habe dann Kontakt zum Bundesverband aufgenommen und erfahren, dass es in Freising noch keinen Verein gibt. Und habe dann gemeinsam mit Freunden und Bekannten einen gegründet - das war Mitte 2021.

Einmal in der Woche wird gemeinsam gelesen

Bis jetzt haben wir 15 Mentoren ausgebildet. Das sind Menschen zwischen 30 und 65 Jahre, alles keine Pädagogen, die aber von uns eine zweistündige Schulung bekommen. Der Mentor und das von der Lehrkraft ausgewählte Kind treffen sich einmal in der Woche während des Schuljahres in der Grundschule.

Gestartet mit den Lesestunden haben wir Anfang dieses Jahres an der St. Lantpert-Grundschule. Inzwischen habe ich Kontakt zur neuen Steinpark-Schule, dort wollen wir jetzt auch bald mit den Lesestunden beginnen. Es wäre schön, wenn sich noch mehr Mentoren finden würden. Schulen gibt es bei uns ja noch einige. Da es eine Eins-zu-Eins Betreuung ist, können wir momentan nur 15 Kindern beim Leselernen unterstützen.

Das Feedback von der Schule ist positiv. Wir erfahren, dass die Lesestunden auf jeden Fall etwas helfen. Ich selber war bis zu dem Schulferien auch als Mentor tätig. Mein Schützling und ich haben uns in der St-Lantpert-Bücherei getroffen und uns dort ein Buch ausgesucht. Aufgelockert von kleinen Spielen hat mir mein Schützling dann etwas vorgelesen und ich habe Fragen zum Text gestellt. Das lief spielerisch ab, es soll ja nicht oberlehrerhaft rüberkommen - schließlich soll der Spaß am Lesen geweckt werden. Die Kinder entdecken eine neue Welt in den Büchern, bei allen waren über die Zeit Fortschritte ersichtlich. Wir können aber nur ein Baustein beim Leselernen sein und nicht die Schule oder Eltern ersetzen."

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