Echinger Rathaus:Frische Fassade

Echinger Rathaus: Eine neue belebende Fassade soll das Echinger Rathaus bekommen.

Eine neue belebende Fassade soll das Echinger Rathaus bekommen.

(Foto: Marco Einfeldt)

Der Echinger Gemeinderat belässt es bei den ursprünglichen Plänen zum Umbau des Rathauses. Von den Vorschlägen von Bürgermeister Sebastian Thaler werden nur Ideen zur Gestaltung des Gebäudes aufgegriffen

Von Klaus Bachhuber, Eching

An den Umbauplänen des Echinger Rathauses gibt es keine nachträglichen Korrekturen mehr, nur die Fassade wird neu überarbeitet. Nach intensiver Debatte hat der Gemeinderat die alternativen Vorschläge verworfen, die sích Bürgermeister Sebastian Thaler nach seinem Einstieg in die fortgeschrittene Planung ausgebeten hatte. Aus den neuen Entwürfen sollen nur die Ansätze zur Fassadengestaltung übernommen und auf die alte Planung übertragen werden. Das setzten CSU, FWG, Grüne und "Echinger Mitte" gegen SPD, "Bürger für Eching", die fraktionslose Irena Hirschmann und Bürgermeister Thaler mit 15:9 Stimmen durch.

Vier Alternativen hatte Thaler in der Denkpause nach seinem Amtsantritt erarbeiten lassen, von denen nach Vorberatung im internen Arbeitskreis noch zwei zur Debatte standen. Beide sahen im Gegensatz zum beschlossenen Planungsstand eine externe Durchgangspassage von der Hauptstraße zum Bürgerplatz vor, zwischen Rathaus und Huberwirt. In der bislang und jetzt wieder verfolgten Variante ist der Durchgang im Haus selbst angelegt. Und in beiden wären der üppigen Freiraumgestaltung mit der acht Meter breiten Passage und dem zusätzlichen geräumigen Foyer vor Trauzimmer und Sitzungssaal ebenso enge Grenzen gesetzt wie dem opulenten Bürgerbüro. Als gestalterische Konsequenz wäre der Sitzungssaal in den dritten Stock verschoben worden. Aktuell bilden Sitzungssaal, Trauzimmer und Foyer im Erdgeschoss mit separatem Zugang von der Ostseite her den repräsentativen Teil des Hauses.

Keinen Anlass zu Korrekturen am bisherigen Plan sahen CSU und FWG. "Uns wurde nichts Besseres gezeigt, als was wir schon hatten", beschied Georg Bartl (CSU). "Trotz allen Probierens ergab das keinen besseren und günstigeren Bau", urteilte Christoph Gürtner (FWG). Für die SPD hingegen hätten die neuen Varianten "ein spannenderes Gebäude" ergeben, sagte Anette Martin. Die stets gewünschte Öffnung zum Bürgerplatz wäre viel besser gelungen. Sylvia Jung (BfE) fand die innere Raumaufteilung in den neuen Varianten deutlich vorteilhafter. "Bessere Möglichkeiten" erkannte Irena Hirschmann.

In der vor etwa 30 Besuchern einmal mehr ausufernden Debatte wurden schließlich diverse Ansätze eingebracht, die Varianten einander anzunähern oder Schwerpunkte zu mixen. Oliver Schlenker (FWG) regte an, die bisherigen Pläne zu belassen und nur die Fassade zu optimieren, was der Bürgermeister schlussendlich dann zur Abstimmung stellte.

Da ihr Hauptanliegen ein attraktiveres äußeres Erscheinungsbild sei, wie Siglinde Lebich sagte, schlossen sich die Grünen dem Vorschlag an, nachdem sie in der grundsätzlichen Variantendebatte zuvor für die neuen Alternativen argumentiert hatten. In einer Zusatzabstimmung wurde mit 18:6 Stimmen abgelehnt, den externen Durchgang zwischen Huberwirt und Rathaus auf die bestehende Planung zu übertragen.

Auf die Fassade haben die neuen Entwürfe eine belebende Wirkung, weil hier die oberen drei Geschosse mit unterschiedlichen Raumelementen und Materialien gestaltet sind. Sie stehen im Kontrast zu einem einförmigen Erdgeschoss. Im bestehenden Entwurf war es umgekehrt: Ein transparentes und abwechslungsreiches Erdgeschoss hob sich von einförmigen Obergeschossen ab. Inhaltliches Motiv war die jeweilige Betonung des Sitzungssaales als ideelles Herzstück des Hauses, was je nach Ansiedlung im dritten Stock oder im Erdgeschoss zu den unterschiedlichen Gewichtungen führte. Die Kunst der Planer besteht jetzt mit dem neuen Beschluss darin, Akzente in eine Fassade zu setzen, hinter dem keine inhaltliche Begründung steht. Dennoch soll die Außengestaltung nicht beliebig aussehen.

Thaler hatte die Generaldebatte einmal mehr dazu genutzt, seinen Widerwillen über den Umbau auszudrücken. "Wir erhalten hier eine kleine Bausünde am Ort", sagte er, "als privater Bauherr hätte ich so ein Haus nicht saniert." Grundsätzlich vergebe man "eine ganz große Chance, indem man nicht die ganze Ortsmitte in der Planung betrachtet hat", monierte er. Otmar Dallinger (FWG) verbat sich die wiederholte Kritik an der vor Thalers Dienstantritt geschaffenen Beschlusslage. Es sei "nicht angebracht, das immer wieder rhetorisch runterzubügeln", rügte er den Bürgermeister.

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