Echinger Bürgermeister hält Rückschau:Unaufgeregt

Echinger Bürgermeister hält Rückschau: Echings Bürgermeister Sebastian Thaler.

Echings Bürgermeister Sebastian Thaler.

(Foto: Marco Einfeldt)

150 Besucher erleben harmonische Bürgerversammlung

Von Klaus Bachhuber, Eching

Ungeachtet des hitzigen kommunalpolitischen Kleinkriegs um den Feuerwehrhausarchitekten, die Kommunalwahlen 2020 und diverser kleinerer Scharmützel verlief die Echinger Bürgerversammlung am Donnerstag unaufgeregt. Rund 150 Besucher lauschten im Bürgerhaus dem Vortrag von Bürgermeister Sebastian Thaler, Wortbeiträge gab es gerade zwei zu Themen, die auch im Gemeinderat schon verhandelt wurden.

Thaler hatte als Innovation einen gedruckten Jahresbericht auflegen lassen, der auf 38 bunten Seiten umfassendes statistisches Material über die Gemeinde versammelte; mit ergänzenden praktischen Hinweisen zum Behördenverkehr im Rathaus ist das Heft eine Kombination aus Jahresbericht und Bürgerinformationsbroschüre.

Ein Schwerpunkt des Berichts war die angelaufene Erschließung der ersten Neubaugebiete. Im Quartier zwischen Bahn und Einkaufsmärkten östlich der Böhmerwaldstraße sind die 19 Parzellen im vergünstigten Wohnbaumodell bereits vergeben. Im Oktober beginnen die Kanalverlegungen, im Juli 2020 werden die Straßen angelegt. Anfang 2020 vergibt die Gemeinde neuerlich vergünstigten Baugrund in Eching-West und im Frühjahr kommenden Jahres in Dietersheim-Südost.

Angesichts erneut gestiegener Bodenrichtwerte seit der letzten Preisfestsetzung sagte Thaler, man müsse "wirklich überlegen, dass wir die nächsten Jahre ein vernünftiges Vorgehen finden". Ein 30-prozentiger Abschlag vom Richtwert, wie an der Böhmerwaldstraße festgelegt, sei angesichts der neuen Zahlen nur noch für Bestverdiener erschwinglich. "Wir müssen als Gemeinde stärker in den Wohnungsbau gehen", appellierte er.

Anfang Oktober wird Richtfest am neuen Rathaus gefeiert. Zeit und Kosten seien bislang "im Großen und Ganzen im Rahmen", sagte er. Beim Neubau der abgebrannten Tennishalle gebe es keine Fortschritte. Die Gutachter von Rathaus und Brandversicherung näherten sich an, "aber sind wir noch eine Million Euro auseinander". Es sei absehbar, "dass sich beide Seiten bewegen müssen".

Südlich der Bahnlinie wird westlich der Bahnhofstraße neu eine Parklizenzzone eingeführt. Damit könnten rund 80 Schilder "ausgeforstet" werden und für die Anlieger sei größere Parksicherheit gegeben. Die Lizenz soll 30 Euro kosten und dann jährlich für je 20 Euro verlängert werden. Man werde die Zonen "ausweiten, sofern Bedarf da ist". Von Besuchern beklagt wurden Höhe und Dichte des Neubaugebiets an der Bernhard-Lichtenberg-Straße, Proteste, die im Gemeinderat schon gewürdigt worden waren. Eine Anwohnerin aus dem Echinger Norden appellierte, beim anstehenden Ausbau der A 92 für besseren Lärmschutz zu sorgen. Thaler verwies auf den vorgesehenen lärmmindernden Belang entlang des kompletten Echinger Gemeindegebiets. "Guten Gewissens werden wir unsere Fenster aber auch dann nicht öffnen können", befürchtete die Anliegerin.

Abstimmen konnte die Versammlung nun zum zweiten Mal über die Vorschläge im Bürgerhaushalt. Eine Auswertung erstellt das Rathaus erst nach allen vier Bürgerversammlungen. Der Bürgerhaushalt sei "ein sehr gutes Mittel, um bürgerschaftliche Bindung herzustellen", sagte Thaler.

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