Echinger beteiligen sich rege:Besonderer Kniff

Echinger See

Auch eine Umkleidekabine am Echinger See gehört zu den Wünschen, die aus dem Bürgerhaushalt stammen.

(Foto: Lukas Barth)

50 000 Euro Etat für Vorschläge aus dem Bürgerhaushalt

Die Qual der Wahl haben die Initiativen zum Bürgerhaushalt heuer dem Echinger Gemeinderat bereitet. Unter 32 unterschiedlichen Vorschlägen musste das Budget von 50 000 Euro für die jährlichen Bürgerwünsche verteilt werden. Das Gremium hat sich dabei im Wesentlichen wieder an den Voten aus den Bürgerversammlungen orientiert, diesmal allerdings auch andere Akzente gesetzt.

Bei der Premiere im Vorjahr hatte sich der Bürgerhaushalt noch von selbst aufgestellt: Alle eingereichten Vorschläge konnten bedient werden, und wo das Geld nicht reichte, wie beim neuen Freispielplatz für Günzenhausen, da verschob das Rathaus das Projekt in den allgemeinen Etat.

Den Kniff hat die Gemeindeverwaltung heuer wieder angewendet und diverse Vorschläge gleich auf dem Verwaltungsweg erledigt, ohne die Mittel für den Bürgerhaushalt anzuzapfen; etwa die von Bernhard Wallner und Johann Hechenberger angeregte Planung für Stockbahnen in Günzenhausen, eine von Jutta Glotz gewünschte Gehwegbeleuchtung zwischen Bahnhof- und Daitenhausener Straße oder die von Cornelia Schatt vorgeschlagene Umkleidekabine am Echinger See.

Die meisten Voten in den Bürgerversammlungen erhielt der Vorschlag von Andrea Kleegrewe, auf zentralen Straßen im Ort Radwegmarkierungen anzubringen. Auch den hat der Gemeinderat aber aus dem Bürgerhaushalt ausgeklammert. Wenn gerade eine Verkehrsraumanalyse am Laufen sei, könne es eventuell kontraproduktiv sein, Einzelmaßnahmen isoliert vorzuziehen, argumentierte Fahrradbeauftragter Leon Eckert.

Umgesetzt werden sollen die beiden nächstplatzierten Vorschläge, ein Spülmobil für Vereinsveranstaltungen, das Markus Scheuch für die "Echinger Fachbetriebe" angeregt hatte, und mehr Defibrillatoren im öffentlichen Raum auf Initiative von Johannes Waim. Bei beiden Maßnahmen muss allerdings noch der exakte Auftrag festgelegt werden. Beim Spülmobil etwa gab es massive Bedenken im Rat, dass dieser Service viel Verwaltungsaufwand und Ärger nach sich ziehen könne.

Bei den "Defis", Geräte zur medizinischen Notfallhilfe bei Herz- und Kreislaufattacken, soll noch der Bedarf abgeschätzt werden. Außerdem muss sich das Rathaus entscheiden, ob einzelne Geräte für rund 2500 Euro angeschafft werden oder komplette Notrufsäulen für einen Aufwand von rund 15 000 Euro je Stück. Bürgerwunsch Nummer vier, eine von Jutta Boxheimer angeregte Pflasterung des Wegs zum Bischof-Anno-Platz in Dietersheim, wird aus dem Bürgerhaushalt ausgeklammert und ans Gemeindebauamt zur Berücksichtigung im laufenden Wegeunterhalt verwiesen. Eckert und Simon Schindlmayer forderten, unabhängig von der in den Bürgerversammlungen gewählten Reihung auf jeden Fall Anregungen des Jugendrates umzusetzen. So soll jetzt aus dem Wunschzettel des Jugendgremiums eine Boulderanlage im Freizeitgelände umgesetzt werden und die Erneuerung des Stegs auf der Ostseite des Echinger Sees.

Bernhard Wallner empfahl noch, die Anregung von Cordula Brand und Brigitte Kurz zu berücksichtigen, an den Friedhöfen Schubkarren zur Verfügung zu stellen. Der Vorschlag, obwohl nur auf Platz 16 gewählt, sei notwendig und mit minimalem Aufwand umzusetzen. Diesen Umgang mit dem Bürgerhaushalt beschloss der Gemeinderat dann einstimmig.

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