Eching:Zu viel Krach in der Nacht

Um den Dietersheimer Bürgersaal ganzjährig nutzen zu können, müsste der Lärm durch Besucher reduziert werden

Von Klaus Bachhuber, Eching

Der Bürgersaal in Dietersheim soll wieder Ort für Veranstaltungen und Feiern werden. Der Echinger Gemeinderat hat einhellig gefordert, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um die aktuellen Beschränkungen aus Lärmschutzgründen abschütteln zu können. Derzeit ist das Geschehen im zentralen Saal des Ortes auf zehn Veranstaltungen jährlich limitiert.

Eine Untersuchung hat nun ergeben, dass der Saal so nachgerüstet werden könnte, dass die Emissionsvorgaben eingehalten werden könnten. Dazu wären Investitionen von etwa 180 000 Euro notwendig. Es müsste die komplette Verglasung ausgetauscht, Holzwände und Dachgiebel erneuert werden. Die Lüftung müsste mit Schalldämmung nachgerüstet werden. Mit diesen umfangreichen Arbeiten wäre "die Einhaltung der Richtwerte rechnerisch möglich", urteilt die Expertise.

Der Haken freilich: Mit der Optimierung des Gebäudes wären die Emissionen noch nicht beseitigt, die außerhalb durch Besucher und Besucherinnen im Freien, beim Nachhauseweg oder abfahrende Autos entstehen. "Aufgrund der zentralen Lage kann die Überschreitung der Richtwerte allein durch den Außenlärm erreicht werden", warnt das Gemeindebauamt, "es bringt also nichts, die baulichen Maßnahmen umzusetzen, wenn der Lärm aus dem Gebäudeäußeren nicht kontrolliert und reduziert wird." Um draußen den Auflagen Genüge zu tun, müsse nach 22 Uhr sichergestellt werden, dass sich auf den östlichen Freiflächen nicht mehr als fünf Personen und im Eingangsbereich nicht mehr als vier Personen aufhielten. Zusätzlich müsste die Freifläche vor dem Eingang beim Brunnen nach 22 Uhr gesperrt werden. Ob das ausreiche, müsse die Praxis zeigen.

Während das Gemeindebauamt angesichts der unkontrollierbaren Außensituation riet, die Optimierung des Gebäude-Lärmschutzes nicht anzupacken, will der Bauausschuss des Gemeinderats unisono erst alle Möglichkeiten ausschöpfen. Mit dem Landratsamt sollen nun auf Basis einer Null-Emission aus dem Innenbereich die verbleibenden Anforderungen besprochen werden, mit denen ein ganzjähriger Betrieb des Saales erlaubt werden könnte.

Die Gemeinde hat das identische Problem gerade auch in Günzenhausen. Dort soll ein neuer Bürgersaal ebenfalls im Ortskern entstehen, was zu den gleichen Auflagen wie in Dietersheim führen würde. Während bei einem Neubau das Gebäude gleich emissionstechnisch optimiert werden könnte, ist auch dort die Lärmentwicklung außerhalb der Saaltüren das zentrale Problem.

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