Echinger Wohnbaumodell:Keine Bewerber für drei freie Bauplätze in Dietersheim

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Übrig geblieben sind nach der ersten Vergaberunde Grundstücke zwischen 414 und annähernd 500 Quadratmetern Fläche - die sind derzeit trotz des Preisnachlasses nicht eben einfach zu finanzieren.

Von Klaus Bachhuber, Eching

56 Baugrundstücke aus Gemeindebesitz haben im vergünstigten Echinger Wohnbaumodell nun ihre Käufer gefunden - auf drei Parzellen ist die Gemeinde trotz des großen Andrangs zunächst sitzen geblieben. Die Bewerber, die nach der Rangfolge anhand der Vergabekriterien noch freie Bauplätze in Dietersheim kaufen hätten können, haben dankend abgelehnt.

Übrig geblieben sind Grundstücke zwischen 414 und annähernd 500 Quadratmetern Fläche - derzeit trotz des Preisnachlasses nicht eben einfach zu finanzieren, umso mehr, da im Wohnbaumodell nur Bewerber zum Zuge kommen, deren Vermögens- und Einkommensverhältnisse die Bezahlung gerade noch so ermöglichen. Dazu steigen derzeit Baukosten ebenso rapide wie wohl auch der Darlehenszins.

Die nächsten Bewerber werden gefragt

Die Grundstücke stattdessen im Erbbaurecht zu vergeben, wie das von einigen Bewerbern gewünscht worden wäre, hat der Gemeinderat nicht weiter erwogen, da dies im laufenden Vergabeverfahren rechtlich nicht zulässig wäre. Vielmehr müssen jetzt die nächsten Bewerber anhand der Kriterienliste zum Verkauf abgefragt werden.

Die Gemeinde hatte auf Beschluss von SPD, Grünen und BfE/EM/ÖDP zunächst vorgesehen gehabt, Grundstücke ausschließlich im Erbbaurecht zu vergeben. Ein von FW, CSU und FDP angestrengter Bürgerentscheid hatte die Gemeinde dann aber darauf verpflichtet, die Hälfte der Parzellen zu verkaufen. Während in den beiden anstehenden Neubaugebieten Eching-West und Dietersheim Süd-Ost nun die 30 Erbbauparzellen vergeben werden konnten, wurden von den 29 Verkaufsgrundstücken erst 26 genommen.

Grundstücke sind zu groß zugeschnitten

Im Gemeinderat gab es zu dem Streitthema noch Nachhutgefechte. Leon Eckert stellte für die Grünen angesäuert fest, man habe im Planungsprozess stets darauf hingewiesen, dass die Grundstücke unzeitgemäß groß zugeschnitten seien, was im Gemeinderat seinerzeit von einer Mehrheit aus CSU und FW aber durchgesetzt worden war.

CSU-Sprecher Georg Bartl wiederum machte die lange Verfahrensdauer verantwortlich. "Jetzt kosten kleine Grundstücke mehr als damals bei der Planung die großen", sagte er, "dass es zu lange gedauert hat, hat uns in diese Situation geritten."

Unter 178 konkreten Bewerbungen für die 28 Grundstücke in Eching-West und 31 in Dietersheim am Mühlenweg hatte ein Vergabeausschuss des Gemeinderats anhand des Kriterienkatalogs eine Reihung der Bewerber festgelegt. Bepunktet wurden darin soziale Verhältnisse, die Verbundenheit zu Eching und Engagement für die Allgemeinheit. In der Reihenfolge der Punkte konnten die Bewerber dann Grundstücke aussuchen.

62 Bewerber waren bislang an der Reihe, 56 wurden bedient. Jetzt werden der Punktereihung nach alle weiteren Kandidaten abgefragt, die sich um einen Kauf beworben hatten, bis die Grundstücke vergeben sind. Ab September sollen die Verkäufe beurkundet werden.

Sollte theoretisch keiner der 116 verbliebenen Bewerber die Dietersheimer Grundstücke kaufen wollen, könnte der Gemeinderat entweder eine Umwidmung zur Erbaurechtvergabe beschließen oder sie auf dem freien Markt anbieten. Im Wohnbaumodell wird ein Preisabschlag von 40 Prozent zum Bodenrichtwert gewährt. kbh

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