Urban Gardening in Eching:Alles wächst und gedeiht

Urban Gardening in Eching: Fachsimpelei an der Kräuterspirale: Der Gemeinschaftsgarten in Eching lockt immer mehr Interessierte an, jeder darf mitmachen. Bald aber stehen die wilden Gärtner der Vergrößerung der Kleingartenanlage im Weg.

Fachsimpelei an der Kräuterspirale: Der Gemeinschaftsgarten in Eching lockt immer mehr Interessierte an, jeder darf mitmachen. Bald aber stehen die wilden Gärtner der Vergrößerung der Kleingartenanlage im Weg.

(Foto: Marco Einfeldt)

Echinger Gemeinschaftsgarten feiert einjähriges Bestehen

Es ist eine wahre Freude, all die Blumen, Beeren und Gemüse im Echinger Gemeinschaftsgarten wachsen zu sehen. Manch einer oder eine, wusste Barbara Peschke vom Garten-Team zu berichten, sitze abends auch einfach so da und genieße das üppige Grün in der untergehenden Sonne. Kürzlich haben die Gartler einen kleinen Umtrunk veranstaltet, aus Freude darüber, was in dem einen Jahr alles passiert ist.

Im Frühling 2019 ist es los gegangen in der hintersten Ecke der Kleiststraße, gleich vor dem Lärmschutzwall der Autobahn A 9. Die Gemeinde hatte der losen Gruppe, die sich unter dem Dach der Volkshochschule zusammen gefunden hat, eine Fläche von etwa 800 Quadratmetern kostenlos zur Verfügung gestellt. Und so wurde geplant, gegraben, gesät und gepflegt. Jetzt wachsen hier, von den Blühwiesen für Insekten abgesehen, Salate, Kartoffeln, Rote Beete, Brokkoli, Tomaten, Kohlrabi, Gurken, Zucchini, Bohnen, aber auch Ringelblumen, Erdbeeren, Zwiebeln, Kräuter und viele Beerensträucher. Die Mitarbeiter des Bauhofs haben außerdem einen Grundwasserbrunnen geschlagen, aus dem das Wasser mit Gießkannen entnommen werden kann.

Auch die Gartengruppe hat sich zahlenmäßig fast verdoppelt. Dabei ist alles recht lose organisiert, mitmachen kann jeder. Man trifft sich im Garten, Jeder und Jede darf pflanzen, was er oder sie will, idealerweise kümmert man sich auch darum. Es gibt einen E-Mail-Verteiler, über den lädt Barbara Peschke ein, wenn etwas gemeinsam gemacht werden soll, etwa Kartoffeln setzen oder Tomaten hochbinden. "Das funktioniert wirklich gut", sagt sie. Bernd Zimmermann ist neu dabei, er hat von dem Umtrunk in der Zeitung gelesen. Seit einiger Zeit wohnen er und seine Frau in einer Wohnung des Alten- und Service Zentrums, jetzt fehlt ihm der Garten, den er früher hatte. "Da hat man keine Bodenhaftung mehr, das hier wäre ein Ersatz", sagt er und wird von der Gruppe herzlich eingeladen, öfter zu kommen.

Dennoch plagen die Gartler Sorgen: Denn die benachbarten Kleingärtner wollen ihre Anlage erweitern und die wilden Gartler sollen weichen. Das aber sehen diese nicht so recht ein, vor allem wegen der gerade angewachsenen Sträucher wollen sie nicht weg. "Jetzt haben wir auch einen Antrag gestellt, an der Stelle bleiben zu dürfen", sagt Corinna Enßlin. So leicht wird man sich nicht vertreiben lassen.

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