Süddeutsche Zeitung

Sportklubs in Eching:"In guten Händen"

Bei einer Umfrage unter den Mitgliedern bekommen die örtlichen Vereine und ihre Verantwortlichen positive Bewertungen. Allerdings wünschen sich viele mehr Sportarten und Trainingszeiten in beliebten Sparten.

Von Klaus Bachhuber, Eching

Was die Trainer, Übungsleiter und Organisatoren in Echings Sportvereinen auf die Beine stellen, finden ihre Vereinsmitglieder aller Ehren wert. Aus einer erstmals so initiierten großen Umfrage hat der SC Eching positive Zensuren für das Sportangebot der Vereine ermittelt. Bemängelt wird allerdings am Ort, dass durchaus noch mehr geboten werden könnte: mehr Sportarten und mehr Trainingszeiten in beliebten Angeboten.

Der liebste Kommentar unter den 110 Rückmeldungen auf die Umfrage war für Organisator Tobias von Wangenheim die Bemerkung von Eltern: "Wir wissen, dass unsere Kinder in guten Händen sind." Es habe "viele anerkennende Kommentare zu unserem Einsatz für den Sport vor Ort" gegeben, betont er, "das verschafft uns als Vorstände, Trainer und Übungsleiter viel Auftrieb und Ermutigung".

Beteiligt hatten sich laut eigenen Angaben Mitglieder von SC Eching, TSV Eching, SV Dietersheim, "body2dance", Narrhalla Heidechia und Förderverein Wasserrettung. Zwei Drittel davon zeigten sich nach Darstellung des SCE zufrieden oder sehr zufrieden mit dem Angebot der Vereine. Herausgehoben worden seien immer wieder die herausragenden Trainer. Und besonders beliebt seien die Möglichkeiten, in viele Sportstunden formlos schnuppern zu können.

An der SC-Abteilung Turnen und Fitness, der Von Wangenheim vorsteht, zeigte er auf, was gleichwohl bemängelt wurde: Zu große Gruppen im Kinderturnen und ausgebuchte Kurse. Auf der Warteliste für das Eltern-Kind-Turnen habe die Abteilung gerade 60 Kinder, schildert Von Wangenheim, 20 könnten mit einer kurzfristig eingerichteten dritten Gruppe versorgt werden.

Dass die Nachfrage nicht bedient werden könne, liege aber nicht an der Abteilung, "sondern an einem Mangel an ganzjährig verfügbaren Hallenzeiten". Bürgermeister Sebastian Thaler bestätigt auf Anfrage, dass "generell weitere Sporträumlichkeiten im Gemeindegebiet wünschenswert wären". Daher habe die Gemeinde zuletzt beim Wiederaufbau der Tennishalle eine neue Sporthalle angebaut; in Dietersheims Ortsentwicklung sei mittelfristig eine Schule und damit ebenfalls eine Sporthalle vorgesehen.

Vor aufwändigen Neubauten sei für ihn aber "in einem ersten Schritt wichtig, die vorhandenen Hallen- und Raumkapazitäten effizient zu nutzen und transparent zu planen". Auch appellierte er an das Landratsamt, "die Turnhalle der Echinger Realschule vorrangig an Echinger Vereine zu vergeben".

Eching fördere den Sport deutlich stärker als die Nachbargemeinden, sagt der Bürgermeister

Für den Bürgermeister ist die zentrale Botschaft der Umfrage "erfreulicherweise, dass das Angebot unserer örtlichen Sportvereine wertgeschätzt wird und hier gute Arbeit geleistet wird". Die Gemeinde unterstütze die Vereine dabei "bestmöglich" mit einem jährlichen Jugendzuschuss von 35 Euro pro jugendlichem Mitglied und Zuschüssen auf Investitionen und Ersatzbeschaffungen. Damit fördere Eching den Sport "deutlich stärker als unsere Nachbargemeinden".

Probleme meldeten in der Umfrage Familien aus den Gemeindeteilen an. "Ohne Elterntaxi geht da nix", hieß es in einer Antwort. Angeregt wurde eine ortsübergreifende Kooperation zwischen den Sportvereinen zur Beförderung aus und in die Gemeindeteile. Auch sportartenübergreifende Schnupperkurse wurden angeregt, in denen Kinder vor der Festlegung auf eine Sportart breitgefächerte Bewegungserfahrungen sammeln und altersgerechte Einführungen erhalten könnten.

An konkreten Sportarten vermissen die Echinger laut der Auswertung des SCE vorrangig Leichtathletik, auch hinsichtlich einer Abnahme des Sportabzeichens, Schwimmen, Sportgymnastik, Trampolin und Basketball für Kinder. "Klar wäre ein Schwimmbad in Eching schön", sagt Bürgermeister Thaler zu dem jahrzehntealten Thema, wobei es freilich in Neufahrn und in Unterschleißheim zwei moderne Bäder gebe, die auch Echinger Schulen für den Schwimmunterricht nützten. "Es muss ja nicht jede Gemeinde jedes Angebot vorhalten, denn wir sind in einem dicht besiedelten Raum, wo man schnell im Nachbarort ist."

Die Vereine hätten nun mit der Umfrage eine Basis, auf "Wünsche und Vorschläge der Bürger gezielt und fundiert reagieren zu können", betont der SCE. In der eigenen Planung werde man sich damit auseinandersetzen. Zudem müssten die Anliegen an die Infrastruktur auch von der Gemeinde in die gerade anlaufende Fortschreibung des Gemeindeentwicklungsprogramms aufgenommen werden, so die Forderung.

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