Vor knapp drei Jahren ist die Echinger Tennishalle an einem Sonntagnachmittag abgebrannt - am Mittwoch hat nun der Wiederaufbau begonnen. Mit einem symbolischen Spatenstich in kleiner Runde zelebrierten Bürgermeister Sebastian Thaler, die Tennisabteilung des SC Eching und die Planer des Gebäudes den Baubeginn. Der Verein hofft, dass die Halle im Winter bereits genutzt werden kann. Zusätzlich entstehen drei Wohnungen und eine kleine Sporthalle.
In erster Linie waren es Auseinandersetzungen mit der Brandversicherung, die den Wiederaufbau derart verzögert hatten. Nach Angaben der Gemeinde erstattet diese nun neben den Kosten für den Abbruch der Brandruine noch 3,4 Millionen Euro netto für den Ersatzbau. In Summe wendet die Gemeinde allerdings 4,3 Millionen Euro für das Projekt auf, weil an die Tennishalle künftig eine kleine Sporthalle mit zehn auf zehn Metern Grundfläche angegliedert und auf das Dach eine Photovoltaik-Anlage gesetzt wird. Die drei Wohnungen mit je rund 80 Quadratmeter Fläche, die 2018 mit der Halle abgebrannt sind, werden in einem separaten Gebäude neu errichtet; zuvor waren sie im Hallenkomplex untergebracht.
Die Tennishalle wird in Holzständerbauweise mit zwei Tragestützen in der Halle konstruiert. Diese sollen auf Netzhöhe zwischen den Tennisfeldern situiert werden, so dass sie nach allgemeiner Einschätzung für den Spielbetrieb kein Problem darstellen werden. Geleitet wird der Bau vom Dietersheimer "Büro 4". Die Vorgängerhalle war anders konstruiert, ohne Pfeiler in Innenraum. 2014, vier Jahre vor der Zerstörung, war die frühere Halle erst noch aufwendig saniert worden.
Die Photovoltaikanlage soll den Stromverbrauch von 250 Personen produzieren
Die Tennis-Abteilung des SC Eching hat seit dem Brand drei Winter in der "Diaspora" in umliegenden Hallen verbringen müssen. Abgebrannt waren auch die Sanitäranlagen für die Tennisplätze im Freien. Hier hat die Abteilung in Eigenregie mit finanzieller Unterstützung aus dem Rathaus eine provisorische Dusche mit Umkleidemöglichkeit geschaffen. Eine Arbeitsgruppe des Vereins war auch bei der Vorbereitung und Planung des Wiederaufbaus an vorderster Front aktiv. Es sei "ein steiniger Weg" gewesen, bilanzierte Winfried Matschke, Ehrenvorsitzender der Tennisabteilung, beim Spatenstich rückblickend auf diese Phase.
Zwischen Halle und Wohngebäude entsteht eine neue Sporthalle, die aufgrund ihrer geringen Ausmaße vorrangig für Gymnastik, Turnen, Tanz oder Kampfsportarten geeignet sein dürfte. Von der Realisierung zusammen mit der Tennishalle erwartet die Gemeinde deutliche Synergieeffekte, etwa durch die gemeinsam nutzbaren Sanitäranlagen. Durch die Situierung hat die neue Halle nur eine Außenwand, was sich auf den Bauaufwand und die Heizkosten auswirken werde, hieß es.
Das Dach der Tennishalle hat der Gemeinderat erst vor wenigen Tagen der "Bürger-Energie-Genossenschaft Freisinger Land" zur Verfügung gestellt, die dort eine Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von über 400 Kilowatt-Peak errichten will. 1077 Module sollen dann etwa 370 000 Kilowattstunden Strom liefern, was grob dem Stromverbrauch von 250 Personen entspricht, sie werden auch gleich den Schneefänger der Dachlandschaft bilden. Mit dem Neubau soll sich die Pacht für den SC Eching als Betreiber der Halle erhöhen. Komplett neu konzipiert werden die Außenanlagen um Tennishalle, Sporthalle und Wohnungen in Anbindung an das Freizeitgelände. Hier muss die Gemeinde etwa 270 000 Euro zuschießen, die nicht in den Versicherungsleistungen enthalten sind.