Süddeutsche Zeitung

Eching:Mystische Reise

Das Bürgerhaus zeigt die Multivisions-Show "Auf den Spuren der Sioux" von Dirk Rohrbach und eine begleitende Fotoausstellung. Die Reportage zeichnet ein Bild vom heutigen Leben der Indianer

Von Birgit Goormann-Prugger, Eching

Im Echinger Bürgerhaus kann man von diesem Montag, 15., bis zum 26. Februar die begleitende Fotoausstellung von Dirk Rohrbach zu seiner Multivisions-Show "Auf den Spuren der Sioux" sehen. Die Dia-Show selber wird am Mittwoch, 17. Februar, um 20 Uhr im Bürgerhaus gezeigt. "Auf den Spuren der Sioux" ist eine mystische Reise zu einer faszinierenden Kultur. "Das Herz der Erde": Für die Sioux Indianer liegt es in den Black Hills in South Dakota. Es ist für sie heiliges Land, voller Energie, voller Schönheit und voller Geschichte. Dorthin möchte der bekannte Rundfunk-Moderator Dirk Rohrbach sein Publikum mitnehmen.

Rohrbach zeichnet in seiner Reportage ein Bild der heutigen Indianer, das durch Nähe und Authentizität besticht. Er will sich von allen Klischees freihalten. Keine "edlen Wilden", keine Karl-May-Truppe, keine esoterischen Traumvorlagen spiegeln sich in seinen Portraits. Vielmehr nähert er sich behutsam dem Kern des Anliegens: Es geht um Selbstbehauptung von scheinbar Unterlegenen. Um den Stolz der historisch Besiegten. Um die Rolle von Erinnerung und herrschender Wirklichkeit, von Gedenken und Aufbruch. Das Ergebnis ist alles andere als schwermütige Erinnerungsarbeit. Getroffen hat Rohrbach Menschen voller Stolz und Hoffnung. Menschen wie Christine Red Cloud, die wie seit Jahrtausenden aus Stachelschweinborsten kunstvolle Schmuckstücke fertigt. Sunny, der Medizinmann, der bei einer Schwitzzeremonie über die heilenden Kräfte der Natur spricht oder die Lehrerin Leslie Trueblood, die vom Leben der Menschen im Pine Ridge Reservat erzählt.

Dr. Dirk Rohrbach, 1968 in Hanau geboren, ist eigentlich Mediziner, arbeitet aber heute hauptberuflich als Journalist, Autor und Fotograf. Neben seinen Vorträgen ist er als Hörfunkmoderator beim Bayerischen Rundfunk (Bayern 3) und als Sprecher für verschiedene TV-Formate tätig. Als Fotograf hat der Amerika-Experte Reportagen in den USA und Skandinavien produziert. Seit über 15 Jahren widmet er sich mit Peter Hinz-Rosin den Ureinwohnern Amerikas. Unter anderem wurden sie für ihre sensible Reportage-Fotografie beim Internationalen Reise & Abenteuer-Dia-Festival El Mundo 2001 in Österreich mit dem 1. Preis ausgezeichnet.

2003 gründeten Rohrbach und Hinz-Rosin den Verein Tatanka Oyate zur Unterstützung indigener Völker, für den sie im selben Jahr in Frankfurt mit dem Weitsicht-Preis für Menschenrechte ausgezeichnet wurden. Dirk Rohrbach ist Mitglied der Gesellschaft für Bild und Vortrag GBV. Seine Bücher sind bei Malik/National Geographic (Americana, Yukon) und Weltsichten (Der letzte Häuptling) erschienen.

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Quelle:
SZ vom 15.02.2016
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