Eching:Maximallösung

Echinger Rathaus erhält zentrale Lüftungsanlage

Das neue Echinger Rathaus wird mit Fernwärme aus Biomasse geheizt und im gesamten Gebäude mechanisch gelüftet. In allen Büros ist eine manuelle Steuerung der Heizkörper möglich, in Räumen mit Fenstern ist zusätzlich zur automatischen Lüftung auch das Öffnen der Fenster erlaubt. Die zentrale Lüftungsanlage wird mit der Energie aus Grundwasser gekühlt, dessen Brunnen bereits für eine früher im Rathaus genutzte Wärmepumpe gebohrt wurden. Der Anschluss an das Fernwärmenetz des Biomasse-Heizkraftwerks, das die Gemeinde zusammen mit Nachbar Neufahrn im gemeinsamen Gewerbegebiet betreibt, war für den Rathausumbau stets vorgesehen. Vorbereitet wird gerade der Durchstich der Fernwärmeleitung vom Gewerbegebiet Ost, das voll angebunden ist, bis zur Schule Danziger Straße, wo die Wärme dann in die bestehenden Netze eines bisherigen Wärmeverbunds öffentlicher Gebäude eingespeist wird.

Bei der Belüftung des neuen Hauses hat sich der Gemeinderat nach intensiver Diskussion für die Maximallösung entschieden, das gesamte Rathaus über eine zentrale Anlage automatisch zu belüften. Die Planer hatten aufgezeigt, dass an der Südseite, zur Hauptstraße hin, ein regelmäßiges Öffnen der Bürofenster zum notwendigen Luftaustausch alleine schon aus Lärmschutzgründen nicht machbar sei. Wer lüftet, könnte dort dann nicht mehr arbeiten. Folglich müsse hier automatisch belüftet werden.

An der Nordseite entfalle hingegen das Lärmschutzmotiv, zudem sei es hier weniger heiß und damit auch die Veränderung der Raumatmosphäre weniger extrem als an der Südseite. Hier sei eine mechanische Lüftung daher entbehrlich, so ihre Empfehlung. Eine Komplettbelüftung über das gesamte Haus wurde auf Kosten von 340 000 Euro taxiert, bei einer Automatik nur für die Südhälfte könnten rund 75 000 Euro gespart werden.

Mit klarer Mehrheit setzte der Bauausschuss des Gemeinderats aber die Komplettbelüftung durch. Angesichts der erwarteten Lebensdauer des Hauses seien die Mehrkosten durchaus rentierlich, wurde argumentiert, eine mechanische Belüftung sei einfach Stand der Technik.

Eine Separierung in "Büros A" auf der Süd- und "Büros B" auf der Nordseite wurde jedoch als kontraproduktiv empfunden. Dagegen votierten einzig drei Räte der CSU, darunter Bürgermeister Josef Riemensberger. "Im Detail soll immer alles optimal sein", warnte Riemensberger, "und am Ende heißt es dann: warum ist es so teuer geworden?".

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