Eching:Landratsamt duldet keine Einliegerwohnungen

Gemeinderat muss Beschluss zum Wohnbaumodell an der Böhmerwaldstraße zurücknehmen

Im Wohnbaumodell der Gemeinde Eching östlich der Böhmerwaldstraße dürfen nun doch keine Einliegerwohnungen entstehen. Das Landratsamt hat die Änderungsabsichten des Rathauses zurückgewiesen. Der Planungsausschuss des Gemeinderates hat nun die bereits eingeleitete Umplanung abgeblasen, das Neubaugebiet bleibt, wie so wie es die Planung ursprünglich vorgesehen hat.

Die Leitplanung sieht in dem Areal zwölf Doppelhäuser vor, deren vorgegebene Größe von 220 Quadratmetern Wohnfläche und mehr die potenziellen Eigentümer schier überfordert. Einerseits ist die Wohngröße überdimensioniert - andererseits muss das Volumen aber erst mal finanziert werden. Das ist umso problematischer, als die Gemeinde die vergünstigten Grundstücke ausdrücklich nur an Bewerber mit reduzierten finanziellen Möglichkeiten vergeben hat.

Deren Lösungsvorschlag, die übergroßen Häuser für Einliegerwohnungen zu nutzen, die dann wiederum bei der Finanzierung helfen, hatte der Gemeinderat übernommen. Trotz einiger planerischer Klimmzüge wurde die Umplanung in diesem Sinne beschlossen. Mahnende Fußnoten hatte lediglich die CSU-Fraktion im Gemeinderat angebracht: Für sie erschien es vollkommen unvorstellbar, dass durch Einliegerwohnungen Mieteinnahmen mit Wohneigentum erzielt werden könnten, das eigens von der Gemeinde gesponsert wurde.

Bürgermeister Sebastian Thaler und eine Ratsmehrheit hingegen legten die Vorgaben hingegen so aus, dass nur die Vermietung des gesamten Objekts ausgeschlossen sei, Einliegerwohnungen seien nicht explizit verboten und daher zulässig, wenn sie der Gemeinderat genehmige. Das Landratsamt liest die Gesetze freilich eindeutig anders und hat eine Vermietung von Einliegerwohnungen als "nicht zulässig" bezeichnet.

Bei der einstimmigen Rücknahme der Umplanung im Ausschuss gab es intensive Debatten ums Recht haben. Die CSU rügte, dass mit Umplanung und mehreren Debatten enormer Aufwand für ein nie zulässiges Unterfangen betrieben worden sei. Thaler konterte, dass der Konflikt erst durch den überdimensionierten Wohnungszuschnitt entstanden sei. Auf den hatten in einer früheren Debattenphase CSU/FW bestanden, während der Bürgermeister eine Überarbeitung zu kleineren Einheiten angeregt hatte.

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