Bürgermeisterwahl:Eching: Hirschmann attackiert Thaler

Podiumsdiskussion Bürgermeisterwahl

Schon im vergangenen Sommer ist Echings Bürgermeister Sebastian Thaler offenbar Opfer eines Überfalls geworden. Bild: 2016.

(Foto: lukasbarth.com)

Gemeinderätin fordert klare Aussage zu Amtszeitverkürzung.

Klaus Bachhuber, Eching

Noch immer wissen die Echinger nicht, ob im März 2020 auch ein Bürgermeister gewählt werden muss. Sebastian Thaler hat die einst zugesagte freiwillige Verkürzung seiner bis 2022 währenden Amtszeit, die eine Wahl 2020 ermöglichen würde, immer noch nicht umgesetzt. Gemeinderätin Irena Hirschmann (parteilos) hat jetzt genug von der Hängepartie und hat Thaler in öffentlicher Sitzung mit einer Analyse seiner Versorgungsansprüche konfrontiert.

Thaler hat sein Schweigen damit erklärt, dass ein freiwilliger Rückzug nach dreieinhalb Jahren ihn versorgungstechnisch und in Hinblick auf eine mögliche Rückkehr in seinen alten Job in perspektivische Probleme bringen könnte, falls er etwa dann 2020 oder 2026 nicht wieder gewählt würde. Hirschmann legte auf mehreren Seiten Gesetzestexte und Sozialvorgaben vor, die nach ihrer Ansicht Thalers Situation glasklar regeln würden.

Hirschmann: "Sie führen die Bürger hinters Licht"

Mit seinem Warten auf eine Aussage "führen Sie die Bürger hinters Licht", sagte Hirschmann und forderte eine Erklärung. Thaler zeigte sich äußerst angefasst. Es sei "nicht in Ordnung, mir das so vorzuhalten", sagte er. Mehrere Gemeinderäte unterschiedlicher Gruppierungen sprangen dem Bürgermeister bei und bezeichneten Hirschmanns Anwürfe als ungehörig, sie habe sich im Ton vergriffen.

Christoph Gürtner (FW) rügte ebenfalls Hirschmanns Stil, forderte aber auch eine rasche Erklärung. Ansonsten könne die Verzögerung auch als wahltaktisches Geplänkel ausgelegt werden, sagte er; potenzielle Gegenkandidaten bei einer Bürgermeisterwahl würde so die Zeit genommen, sich zu präsentieren.

Thaler wurde bei den seit 1992 außertourigen Bürgermeisterwahlen von 2016 bis 2022 gewählt. Im Wahlkampf damals hatte er zugesagt, seine Amtszeit 2020 freiwillig zu verkürzen, um die Bürgermeisterwahl wieder zusammen mit den Gemeinderatswahlen stattfinden lassen zu können.

Spätestens im September muss der Gemeinderat einen entsprechenden Antrag auf Amtszeitverkürzung ans Landratsamt einreichen. In der Sitzung sagte er, seine Versorgungsfragen seien weiter in Prüfung, anschließend werde er sich äußern.

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