Eching:"Hashtag Oper"

Projekt Musikzentrum startet mit Pandemie-Verspätung

Mit Pandemie-bedingter Verzögerung ist das Musikzentrum Eching jetzt in die neue "Spielzeit" gestartet. In der Musikschule führten hochkarätige Solisten der "Internationalen Stiftung zur Förderung von Kultur und Zivilisation" sowie Schüler und Lehrer der Musikschule mit den Ganztagsklassen der Mittelschule eine altersgerechte Inszenierung von Mozarts "Zauberflöte" auf. Die Kinder der 5. und 6. Klassen durften mit inszenieren.

"Musikzentren" sind eine Projektreihe der Münchner Stiftung mit Unterstützung des Bayerischen Kultusministeriums, um "Kindern und Jugendlichen aus Mittelschulen und Förderzentren die Teilhabe an kulturellen Erfahrungen zu ermöglichen", so das Satzungsziel. In Eching kooperiert die Stiftung auf Vermittlung des Vereins "Kultur Forum" mit Mittelschule und Musikschule, um so eines der nur 15 Projekte in ganz Bayern zu stemmen.

Doch nach dem Workshop "Klavierstimmung" hatten wegen der Pandemie zunächst alle weiteren Pläne für das "Musikzentrum" auf Eis gelegt werden müssen: Die Schüler konnten sich nicht für Klavierstunden in der Musikschule anmelden, die beiden von der Musikschule geleiteten Chöre der 5. und 6. Klassen mussten sich mit Rhythmusübungen ohne Gesang begnügen. Zum Neustart war Eching nun Gastgeber für die erste Präsentation von "Hashtag Oper" nach dem Lockdown. Der Musikdirektor der Stiftung, Johannes Erkes, führte die Ganztagsklassen 5a mit Lehrerin Waltraud Stölzl und 6a mit Bany Stengl in launigem Plauderton und unter Einbeziehung der Kinder in eine vereinfachte und auf einen Handlungsstrang reduzierte Fassung der Oper ein. Die Gesangseinlagen wurden jeweils mit bühnengerechter Kostümierung vorgetragen.

Unter den Solisten war unter anderem Sopranistin Teresa Boning mit der anspruchsvollen Arie der Königin der Nacht, "O zittre nicht". Sehr steif anzuschauen war das Duett "Bei Männern, welche Liebe fühlen". Da musste das junge Publikum doch mal eingreifen, um das sperrige Nebeneinander der beiden Sänger aufzulösen und den Akteuren zeigen, wie man lebendig und ausdrucksvoll agiert, wenn man "Liebe fühlt".

Beim intensiven Schlussapplaus nach der Schlussarie des Zarastro fühlte sich der Manfred-Bernt-Saal der Musikschule dann so richtig wie ein Opernsaal nach beendetem Opernbesuch an. Am Ende des gestutzten Projektjahres ist nun noch ein Abschlusskonzert von Stiftung und Musikschule geplant, an dem nach Möglichkeit mehrere Klassen der Mittelschule teilhaben sollen. Im Lockdown hatte die Stiftung eine Video-Aufnahme "Morgen gibt's ein Wiedersehn" als Weihnachtsgruß kreiert, an dem auch Kinder der Mittelschule beteiligt waren.

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