Eching:Handlungsbedarf

SPD-Frauen stellen ihre Wünsche für die Gemeinde vor

Den Bürgerplatz aufwerten, bezahlbaren Wohnraum ermöglichen - und endlich wieder Gastronomie im Bürgerhaus: das sind akute Wünsche Echinger Frauen an das Rathaus. Gesammelt hat sie die SPD bei ihrem großen internationalen Brunch zum Weltfrauentag im März. Als "wichtige Stimmen aus der Bürgerschaft, die wir uns für die Politik vor Ort immer wieder bewusst machen müssen", haben sie die Genossinnen aufbereitet und an die Gemeinde weitergereicht; zunächst noch ohne Resonanz.

Mit der Aktion "Frauen setzen einen Punkt" hatte die SPD bei ihrem großen Fest auch die Option geschaffen, "Echinger Schwerpunktthemen zu setzen", wie Organisatorin Elke Saulewicz erläutert. Drei Themenkomplexe hat die SPD dann aus den mündlichen und schriftlichen Anregungen herausgefiltert. Zum einen sehen die befragten Frauen akuten Handlungsbedarf bei der Nutzung und Gestaltung des Bürgerplatzes.

Der Bürgerplatz müsse grüner werden, war eine oft gehörte Anregung, durch die Öffnung der umliegenden Gebäude zum Platz hin könne er aufgewertet werden und der Spielplatz am Rand müsse kindgerechter gestaltet werden. Mobile Sitzgelegenheiten wurden ebenso vorgeschlagen wie eine Wasserstelle zur Trinkwasserentnahme. Mit mehr Festen auf dem Platz, einer Ankurbelung des Wochenmarkts oder auch dem Umzug des Maibaums auf den Platz könne weitere Belebung erfolgen.

Schwer vermisst wurde von den Teilnehmern des Frauentages seinerzeit im ASZ auch ein Restaurant im Bürgerhaus. Seit der Sanierung des Hauses mit sechsstelligen Investitionen in die Gastronomie steht das Lokal leer. Neben der Forderung, zur Not die Pacht für einen potenziellen Betreiber zu reduzieren, kam auch die Idee, das Haus als autonomes und kooperatives Restaurant zu betreiben. Die professionelle Leitung könne bei der Gemeinde angestellt werden, weitere Arbeiten genossenschaftlich erledigt werden.

In der grundsätzlichen Gemeindeentwicklung ist bezahlbarer Wohnraum das zentrale Anliegen der Frauen. Mittelfristig gefordert werden hier Flächen und Unterstützung für ein genossenschaftliches Bauprojekt, Förderung des sozialen Wohnungsbaus und die Umsetzung des "Echinger Modells" bei den aktuellen Baulandausweisungen der Gemeinde.

Im Umgang des Rathauses mit seinen Bürgern vermissen die Frauen vor allem mehr Transparenz in der Gemeinderatsarbeit. Auch die Unterstützung von Ehrenamtlichen sei ausbaufähig. Hier wurde etwa angeregt, eine Räumlichkeit für Vereinsarbeit zur Verfügung zu stellen, in der Bürokram abgewickelt werden könne.

"Die hier gesammelten Anregungen, Wünsche und Kritikpunkte sind nicht immer automatisch Mehrheitsmeinung", betont Saulewicz, als Anregungen sollten sie jedoch wahrgenommen werden. Gemeinderat und Bürgermeister sollten sie "bei der weiteren Arbeit und Planung berücksichtigen und wo möglich auch in konkrete Politik umsetzen", heißt es in der Zusammenstellung der "Frauenpunkte". Aus dem Rathaus gibt es bislang keine Antwort auf die Anregungen.

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