Echinger Ortsteil Günzenhausen:Mahnung zum Frieden

Eine Photografie aus Günzenhausen von 1880 zeigt den Platz des heutigen Kriegerdenkmals noch leer; erst 1920 wurde ein Gedenkort für 22 Gefallene des Weltkriegs errichtet. Zur Mahnung für den Frieden. Beim Kriegerjahrtag am vergangenen Sonntag erinnerte Dieter Migge, der Vorsitzende des Krieger- und Soldatenvereins Günzenhausen, wie rasend schnell das damalige Gedenken überholt war. "Niemand konnte sich damals vorstellen", sagte er vor dem Denkmal, "dass 1950, nur 30 Jahre später, weitere 47 Namen für die Opfer des Zweiten Weltkrieges angebracht werden mussten."

Und heute? Zu den Golfkriegen wurde an dieser Stelle seither gesprochen, zu Balkankriegen - und am Sonntag nun zum Krieg Russlands in der Ukraine. "Ist die Welt in und um Europa also nicht in der Lage, dazuzulernen?", fragte Migge, "braucht man die Mahnungen zum Frieden, braucht man einen Krieger- und Soldatenverein, braucht man ein Kriegerdenkmal?"

Der Günzenhausener Verein beantworte all dies mit ja, betonte er in seiner Ansprache: "Die Mahnung zum Frieden an die Lebenden, die hier in Stein gemeißelt ist, hat traurige Aktualität." Angesichts des 102 Jahre alten Denkmals sagte Migge: "Deutlicher als der Aufruf von 69 Namen und den damit verbunden Familienschicksalen kann Mahnung nicht sein."

Beim anschließenden Umtrunk im Schützenstüberl wurden langjährige Mitglieder geehrt. Für 70 Jahre Heinrich Schima, für 50 Jahre Josef Hechenberger, Johann Kürzinger und Adalbert Meier, für 25 Jahre Herbert Krojer; nachgeholt wurden die Ehrungen zu Jubiläen 2021: für 40 Jahre Peter Reiss, Martin Sedlmayr und Franz Wildgruber, für 25 Jahre Thomas Kranz und Andreas Schadl.

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