Fairer Markt in Eching:Babyhosen aus Bambus und Beerensäfte vom Biobauern

Fairer Markt in Eching: Erika Saller aus Eching hat interessierten Besuchern des fairen Marktes am vergangenen Samstag gezeigt, wie man mit einem alten Spinnrad aus Wolle feine Fäden spinnt.

Erika Saller aus Eching hat interessierten Besuchern des fairen Marktes am vergangenen Samstag gezeigt, wie man mit einem alten Spinnrad aus Wolle feine Fäden spinnt.

(Foto: Marco Einfeldt)

Eine Vielzahl von Akteuren präsentieren sich und ihre Produkte, die Organisatoren denken auf dem Weg zur fairen Kommune bereits weiter.

Von Alexandra Vettori, Eching

Der größte "Aha-Effekt" für die Besucher des fairen Marktes vergangenen Samstag auf der Fläche neben der Bürgerhaus-Wirtschaft war die Tatsache, welche Vielfalt an Akteuren es in der Gemeinde gibt, die sich mit dem Thema gerechter Handel, Nachhaltigkeit und Ökologie beschäftigen. Zwölf Aussteller präsentierten sich, sodass genug Platz für Corona-Abstand blieb. Das hatte sein Gutes, denn so nutzte manch einer und eine den Raum, um sich eingehend nach der Entstehung der Waren zu erkundigen.

Nach den kuschelig-weichen Babyhosen aus Bambusfasern oder Biobaumwolle zum Beispiel, die Susan Angermann in ihrer Werkstatt in Eching näht. "Komplett plastikfrei, ökologisch verpackt und aus Stoffen mit dem GOTS-Siegel", wie sie betont. GOTS, das ist die höchste Zertifizierung, die ein Bioprodukt erreichen kann, verliehen für eine geprüfte Reihe von der Produktion ohne Spritzmittel bis zur Fertigung, ohne Kinderarbeit und Schadstoffe und mit fairen Löhnen. Seit einem Jahr ist sie mit "Bamboo Passion" auf dem Markt und betreibt einen Onlineshop. Neben den selbst genähten Kinderhosen, Jäckchen und Mützen gibt es Socken und Accessoires für die ganze Familie.

Gute Resonanz und viele lokale Teilnehmer

Auch am Stand von Magdalena Kurz aus dem Echinger Ortsteil Ottenburg wurde viel probiert und gefragt. Dunkelrote Säfte hatte sie mitgebracht aus Aronia- und Haskapbeeren. Die neuen Modefrüchte wachsen seit zwei Jahren im Beerengarten von Echings erstem Biobauernhof, gerade treten sie deutschlandweit wegen ihrer vielen Vitamine einen wahren Siegeszug an. Magdalena Kurz ist ebenfalls begeistert von den "Wunderbeeren" und stellt aus ihnen Säfte, Aufstriche, Liköre oder Essig her, die sie auf ihrer Homepage pfabhof.de vermarktet. Dass die Beeren lecker sind, bewies die Echinger Eisdiele Vagnilia an ihrem Stand auf dem Markt: Dort gab es als Sonderedition regionales Aronia-Eis.

Ines Stadler von der Echinger Volkshochschule, unter deren Dach der faire Markt stattfand, war zufrieden. Ein steter Strom von Besuchern, ein mit Ausstellern gefüllter Markt und viele lokale Teilnehmer, etwa der Getränkestadl, Lederhosen Ebenhöh, die Echinger Spinn- und Handarbeitsgruppe oder der Laden "Form und Spiel", die Resonanz sei gut. Man habe sich lange überlegt, ob der Markt stattfinden solle, "aber wird haben uns dafür entschieden, damit das Thema gerechter Handel nicht durch Corona in Vergessenheit gerät", sagte Stadler. Eching werde weitermachen auf dem Weg zur fairen Kommune. Als nächstes wird eine Steuergruppe gegründet, so sieht es das Procedere vor.

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