Zur Würdigung des langjährigen Echinger Bürgermeisters und Ehrenbürgers Joachim Enßlin wird nun das Freizeitgelände nach ihm benannt. Die Grünanlage am südlichen Ortsrand, eine der zahlreichen Initiativen in seiner 20jährigen Ägide als Bürgermeister, wird zum "Dr. Enßlin-Park", die Stichstraße entlang des Parks zur Tennisanlage wird "Am Dr. Enßlin-Park" benannt. Diese Würdigung nahm der Gemeinderat zum ersten Todestag Enßlins einstimmig vor.
Enßlins Partei, die SPD, hatte beantragt, "in angemessener Form ein bleibendes Gedenken zu schaffen". Der populäre Bürgermeister habe "die Gemeinde geprägt wie sonst keine andere Person". Insbesonders habe sich Enßlin "zeitlebens für eine naturnahe Ortsgestaltung und eine soziale Wohnraumentwicklung eingesetzt", aus seiner Feder stammten auch maßgeblich die Ideen zur Gestaltung des Freizeitgeländes mit dem Echinger See und der Tennisanlage samt Tennishalle und Jugendzentrum.
Eine Stelle, die er sich gewünscht hätte
Daher sei dies der geeignete Ort für eine Würdigung im öffentlichen Bild, so die SPD: "Dieses Naherholungsgebiet lag ihm ganz besonders am Herzen." Bürgermeister Sebastian Thaler bestätigte, dies sei "eine Stelle, die er sich, denke ich, gewünscht hätte". Im Freizeitgelände soll auch eine Hinweistafel auf den Namensgeber und dessen Wirken errichtet werden.
Bei der Benennung der Straße von der Garchinger Straße zur Tennishalle sah sich der Gemeinderat im Widerspruch zu seinem Grundsatzbeschluss, derzeit nur weibliche Personen mit Stra0ßenbenennungen zu würdigen, bis eine annähernde Parität im Ortsbild hergestellt sei, wo derzeit die Männernamen um ein Vielfaches dominieren.
Die Grünen hatten vor Monaten bereits vorgeschlagen, den Weg nach der Tennisspielerin Nelly Neppach zu benennen. Eine Namensgebung steht an, da die Tennishalle mit den vier gerade neu entstehenden Wohnungen bisher postalisch der Heidestraße zugeordnet ist, aber von der Garchinger Straße her erschlossen wird.
Die absolute Ausnahme
SPD-Sprecher Herbert Hahner sagte, im Kontext der Würdigung Enßlins solle diese Benennung "die absolute Ausnahme" bleiben. Christoph Gürtner (FW) sah den Vorgang als Argument gegen die Festlegung auf weibliche Namen, die seine Fraktion damals abgelehnt hatte: "Wir sollten doch, wie hier, aufgrund der Taten entscheiden."
Georg Bartl (CSU) merkte an, dass ein "Am Dr. Enßlin-Park" als Adresse "doch recht sperrig" sei. Thaler befand, dass der langjährige Bürgermeister "als 'Doktor Enßlin' bekannt war, das gehörte in Eching zum Sprachgebrauch". Daher solle der Titel in der Benennung bleiben. Beide Vorschläge wurden zur Ehrung Enßlins einstimmig beschlossen.