Neubaugebiet in Dietersheim:Anlieger eines Spielplatzes ärgert sich über hohen Kletterturm

Neubaugebiet in Dietersheim: Ein Anlieger ärgert sich über einen Kletterturm, den ihm die Gemeinde auf einem Spielplatz in Dietersheim vor die Nase gestellt hat.

Ein Anlieger ärgert sich über einen Kletterturm, den ihm die Gemeinde auf einem Spielplatz in Dietersheim vor die Nase gestellt hat.

(Foto: Christian Endt)

Die Dimension des Gerüsts war laut Bebauungsplan nicht erkennbar. Die Gemeinde Eching will jetzt als Sichtschutz eine höhere Hecke genehmigen und zwei Bäume pflanzen.

Von Klaus Bachhuber, Eching

Einen Anlieger stört der Ausblick von seinem Haus auf die rund fünf Meter hohen Klettergerüste eines Spielplatzes. In einem Dietersheimer Neubaugebiet hat der häufiger auftretende Konflikt eine zusätzliche Dimension. Denn hier war der Bauherr von dem Gerät überrascht worden.

Hinter dem neu erworbenen Grundstück weist der gültige Bebauungsplan eine Freifläche aus, in der sich ein Fußweg gabelt. Im Dreieck, das diese Weggabelung bildet, war ein Spielplatz vorgesehen, mit deutlichem Abstand zum Privatgrundstück.

Allerdings steht das Symbol für den Kinderspielplatz planungsrechtlich nur für die grundsätzliche Flächennutzung, es muss die Fläche nicht exakt abbilden. Bei der tatsächlichen Gestaltung nämlich verzichtete die Gemeinde auf die östliche Gabel des Weges, um einen richtig schönen großen Spielplatz zu verwirklichen und sie setzte das mehrteilige Klettergerüst als Höhepunkt an den östlichen Rand.

Baurechtlich sei das korrekt, versicherte Bürgermeister Sebastian Thaler im Gemeinderat, mit einer Distanz von fünf Meter vom höchsten Kletterturm zum Grundstück würden die nötigen Abstandsflächen eingehalten. Gleichwohl habe man in mehreren Gesprächsrunden versucht, dem Anlieger entgegenzukommen.

Das Gerüst zu versetzen, scheide aus, da dies rund 45 000 Euro kosten würde. Die Klettertürme zu kappen, wäre technisch vorstellbar. Das würde nach Einschätzung des Bürgermeisters aber zum einen die Funktionalität des Geräts völlig verändern, vor allem aber Bezugsfälle für andere Spielplätze im Gemeindegebiet schaffen, wo sich Anlieger an irgendwas stören.

Es war ein Fehler, das höchste Gerät neben ein Grundstück zu setzen

Seinen Vorschlag, dem Anlieger eine höhere Hecke als üblich zu erlauben und auf Gemeindekosten zwei Bäume als Sichtschutz zu pflanzen, billigte der Gemeinderat mit elf gegen acht Stimmen, dies war aber wegen der Ausgangslage höchst umstritten. "Ein Grundstückskäufer sollte sich schon verlassen können, dass zumindest die Wegeführung nach Plan ausgeführt wird", monierte Heike Krauß (CSU).

Georg Bartl (CSU) rügte, es sei angesichts der Dimension des Spielplatzes, die im Plan nicht zu erahnen gewesen sei, "nicht richtig, wie mit dem Anlieger umgegangen wurde". Christoph Gürtner (FW) nannte es "einen deutlichen Fehler der Verwaltung", ausgerechnet das höchste Gerät neben ein Privatgrundstück zu setzen.

Martina Britz aus dem Gemeindebauamt sagte, man habe lange an der Gestaltung gearbeitet, um für Dietersheim mal einen größeren Spielplatz zu erreichen. Es sei auch "ein sehr schöner Platz entstanden, der gut angenommen wird". Herbert Hahner (SPD) nannte die entstandene Beeinträchtigung durch ein Klettergerüst fünf Meter vor der Grundstücksgrenze "zumutbar".

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