Mutiges Umdenken ist notwendig
Zum Bericht „Speerspitze für ein Tempolimit auf Autobahnen", mit Kommentar vom 12. Juli:
Es ist lobenswert, dass die Stadt Dorfen sich an die Spitze einer Initiative stellen will, um gemeinsam mit anderen Autobahn-Kommunen ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen einzufordern. Florian Tempel kann ich voll zustimmen, der in seinem Kommentar schreibt, dass ein Tempolimit alles „besser macht und nichts schlechter“ macht. In 20 europäischen Ländern gibt es ein Tempolimit auf Autobahnen. Und niemand regt sich darüber auf. Auch diejenigen nicht, die mit ihren großen (in Deutschland produzierten) SUVs in den Urlaub fahren, nach Österreich oder Italien. Nur in Deutschland wagt sich die Politik nicht an das Tempolimit. Obwohl Ökonomen bereits im Jahr 2023 genaue Berechnungen zu den Vorteilen eines Tempolimits von 130 km/h für die deutsche Volkswirtschaft vorgelegt haben: niedrigere CO₂-Emissionen, Sprit-Einsparungen und weniger Geschwindigkeits-Unfälle. Rechnet man den Beitrag zum Klimaschutz noch hinzu, sprechen die Ökonomen von 950 Millionen Euro an Gewinnen für die Volkswirtschaft. Warum lassen sich deutsche Politiker/innen (egal in welcher Partei) so stark von unseren großen Auto-Herstellern beeinflussen, statt die Ökonomen und den Klimaschutz ernster zu nehmen? Damit die „Raser“ zufrieden bleiben, die auch auf der A 94 rücksichtslos mit 200 km/h fahren und mit Lichthupe drängeln, um sich ihre „Raser-Strecke“ freizumachen? Ein mutiges Umdenken ist in Deutschland notwendig. Denn auch im Ausland werden weiterhin deutsche Automarken gekauft, obwohl die Käufer wissen, dass sie ihr Auto nicht „ausfahren“ können. Der Stadt Dorfen wünsche ich, dass sie nun offensiv für ein Tempolimit auf Autobahnen kämpft. Wissenschaftliche Fakten und Erfahrungswerte dafür gibt es schon genug. Deutschland ist ein „Nachzügler“ in Sachen Tempolimit in Europa, das muss sich ändern. Anneliese Mayer, Taufkirchen/Vils
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