Kulturforum in Freising:Wunsch nach Vernetzung

Kulturforum in Freising: Dieses Konzert hat im vergangenen Jahr im Freisinger Amtsgerichtsgarten stattgefunden. Es gehörte zur Veranstaltung "Sommerwunder", die heuer auch wieder über die Bühne gehen soll.

Dieses Konzert hat im vergangenen Jahr im Freisinger Amtsgerichtsgarten stattgefunden. Es gehörte zur Veranstaltung "Sommerwunder", die heuer auch wieder über die Bühne gehen soll.

(Foto: Marco Einfeldt)

Beim dem digitalen Format berichten Künstler über ihre Erfahrungen in der Corona-Zeit und suchen nach Möglichkeiten, sich regelmäßig auszutauschen.

Von Alexandra Vettori, Freising

Insgesamt 84 Kulturschaffende sind am Donnerstagabend beim ersten und noch dazu digitalen Kulturforum der Stadt Freising dabei gewesen. Nicht nur Kulturreferentin Susanne Günther (Grüne), auf deren Antrag die Aktion zurückging, war freudig überrascht von der Resonanz. "Natürlich wäre es live und in Farbe schöner gewesen", räumte sie ein, "aber es muss ja nicht das letzte Kulturforum gewesen sein". Tatsächlich waren sich alle einig: Es war schön, sich mal wieder gesehen zu haben, denn es gibt einen großen Bedarf, sich zu vernetzen.

Die Moderation übernahm Ingo Bartha, Leiter des Referats für Kultur und Tourismus im Freisinger Rathaus. Er blickte auf das in der Corona-Zeit arg abgespeckte Kulturprogramm zurück, gerade mal zwei Theaterstücke vor je 150 Leuten konnten vergangenen Sommer in der Luitpoldanlage gezeigt werden, dafür habe man Hunderte Rücküberweisungen getätigt. Dennoch blickt das Kulturreferat, nun endlich wieder personell voll besetzt, nach vorne. Termine gebe es noch keine, aber etwas wie das Sommerwunder vom vorigen Jahr werde es wohl auch heuer geben. Was diesen Herbst und das Frühjahr 2022 anbelange, "so planen und buchen wir ganz normal weiter". Bartha hob hervor, dass die Stadt Freising, auch im Rahme des Kulturfonds, ihre Künstler nach Kräften unterstützen werde.

Eines machte die folgende Gesprächsrunde klar: Die meisten Künstler sind in der erzwungenen Corona-Pause alles andere als untätig. So berichtete Philipp Lachner von der Veranstaltungs-Technik Firma Eventunion von einem für Juni geplanten Konzert mit überregionalen und lokalen Bands, "wir haben viel in der Pipeline, was aber noch nicht genehmigt ist". Er habe auch bei der Stadt angefragt, wie es mit Livestreams aus dem Lindenkeller aussehe, "aber da gibt es Vorbehalte". Roya Klingner, in Freising wohnende iranische Kinderbuchautorin, erzählte von den Lesungen für Kinder, die sie zusammen mit dem Zentrum der Familie in Freising derzeit online anbietet, kostenlos und ehrenamtlich, wie sie betonte.

Gottfried Herrmann vom Kulturverein Dreiklang berichtete von monatlichen Lehrerkonzerten, die man im Livestream anbiete, "es läuft in ganz kleinem Rahmen, aber es läuft gut", betonte er. Eintritt verlangt man nicht, doch die Teilnehmer zeigten sich großzügig bei den erbetenen Spenden, erzählte er.

Hoffen auf das "Sommerwunder"

Auf Speisen zum Mitnehmen an vier Tagen die Woche reduziert ist derzeit Klaus Thermer, Pächter des Freisinger Lindenkellers. "Uns hat es auch übelst erwischt", sagte er, er hoffe auf das Sommerwunder. Immerhin, wenn es los geht, ist alles auf dem neuesten Stand, "das Oberhaus ist renoviert worden, im ganzen Haus sind Handwerker und Techniker", so Thermer. Eine ganz neue Idee verfolgt Simone Oruche-Brand. Sie möchte in Freising die Aktion "Kultur vor dem Fenster" verbreiten. Dabei können sich auf der gleichnamigen Plattform Kulturfreunde Künstler zu bestimmten Anlässen buchen, die draußen vor dem Haus zu besonderen Anlässen auftreten. Wichtig sei, betonte sie, "dass das auf privatem Grund stattfindet und keine öffentliche Veranstaltung ist".

FREISING: Konzert Cd launch APOLLON'S SMILE

Marc Hanow, Sänger von Apolon's Smile.

(Foto: Marco Einfeldt)

Schließlich wurde der Ruf laut nach einer stärkeren Vernetzung der Kulturschaffenden in Freising. Marc Hanow, Sänger von Apollon's Smile, überlegte, dass eine Plattform gut wäre, "wo man Ideen einbringen kann und Teilnehmer findet". Und während die Redner überlegten, quoll der Chat über, "Newsletter vom Kulturamt", Whatsapp-, Facebook- oder Signal-Gruppen oder ein Digitales Forum wurden vorgeschlagen. Die Rolle des Organisators aber wies Ingo Bartha von sich, "das Kulturamt kann etwas anstoßen, aber es geht ja darum, dass sich die Künstler untereinander vernetzen".

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